Zitat von SDPHFL am 30. Mai 2024, 20:32 UhrErfahrungsbericht für die Diagnose «Stark dislozierte proximale Humerusfraktur links» (Zusammenfassung für Laien: Linker Oberarmknochen nahe am Schultergelenk gebrochen, Bruchstücke stark verschoben).
Der Unfall ereignete sich anfangs November 2023 in der Schweiz. Ich verwende Schweizer Rechtschreibung (insbesondere kein scharfes S bzw. ß) und benutze im Zweifelsfall mehrere Begriffe (die in Deutschland und in der Schweiz üblich sind).
Ich bin männlich und war zum Unfallzeitpunkt 46 Jahre alt. Ich betrachte mich als Laie bei Gesundheitsthemen. Weil ich als Arbeitnehmer in der Medizinaltechnik-Branche tätig bin, kenne ich vereinzelte Fachbegriffe und habe Kenntnisse einiger technischer Aspekte und Hintergründe. Deshalb war es für mich aus beruflichen Gründen interessant, das Gesundheitswesen in Aktion zu erleben. Es handelte sich um meinen ersten ernsthaften Unfall und um meinen ersten Krankenhausaufenthalt seit meiner Geburt. Ich lebe alleine in einer Wohnung, wodurch ich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auf ein wenig fremde Hilfe angewiesen war.
Der Unfall
Kurze Zusammenfassung: Ich werde auf dem Fussgängerstreifen angefahren. Ich vermute, dass mein linker Oberarm gebrochen ist. Weil ich keine Gefühlsempfindung im Arm mehr habe, will ich keine Zeit verlieren und lasse mich vom Autofahrer in das nahe gelegene Krankenhaus fahren.
Ausführliche Version: Ich wurde während der Abenddämmerung auf einem Fussgängerstreifen von der rechten Front eines grösseren Autos (SUV) am rechten Bein erfasst. Ich wurde nicht weggeschleudert, aber ich rutschte seitlich von der Kühlerhaube und prallte liegend auf dem Boden auf. Nach dem Aufprall auf dem Boden konnte ich mich selbstständig aufsetzen. In den ersten paar Sekunden war mir die Schwere der Verletzung nicht bewusst. Ich dachte mir etwas wie «Was für ein A..., mich anzufahren. Aber was soll’s? Ich lasse mir mal die Kontaktdaten geben (falls später ein Problem auftaucht) und dann gehe ich nach Hause». Daraus wurde allerdings nichts.
Nach ein paar Momenten wurde mir klar, dass mit meinem linken Arm etwas nicht stimmte. Vermutlich ging ich bereits damals davon aus, dass mein Oberarm gebrochen war. Ich versuchte krampfhaft mein Wissen über Anatomie und Skelettaufbau in Erinnerung zu rufen. In der Zwischenzeit war der Autofahrer (Personenwagen-Lenker) bei mir angelangt, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Vermutlich haben wir gemeinsam meine Jacke ausgezogen. Der Autofahrer machte mich darauf aufmerksam, dass am linken Ellbogen eine blutige Stelle war (die ich jedoch nicht sehen konnte). Er machte mit seinem Smartphone ein Foto, um mir das Ausmass aufzuzeigen. Das beunruhigte mich nicht sonderlich, weil die blutige Stelle nur einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter hatte und gemäss meiner Einschätzung mit einem grösseren Pflaster «repariert» werden konnte. Ich war aber wesentlich besorgter darüber, dass ich in meinem linken Arm keine Gefühlsempfindung mehr hatte (er fühlte sich irgendwie «fremd» an). Ich konnte mit meiner rechten Hand ertasten, dass da etwas war; aber ich musste erst hinschauen um sicher zu sein, dass das mein linker Arm war. Damit war für mich klar, dass ich ins Krankenhaus musste. Der Autofahrer hat mich ins Krankenhaus gefahren, was trotz der kurzen Distanz (rund 1 km) im Abendverkehr einige lange Minuten gedauert hat.In der Notaufnahme: Teil 1: Bestandsaufnahme / Untersuchungen
Kurze Zusammenfassung: Auf den ersten Blick scheint meine linke Schulter ausgerenkt (ausgekugelt). Nach einer gründlichen Kontrolle (wie nach Verkehrsunfällen üblich) und einer Überprüfung mit der Computertomographie (CT) wird klar, dass die Schulter nicht ausgerenkt, aber der Oberarm gebrochen ist.
Ausführliche Version: Bei der Notaufnahme (Notfallstation) musste ich kurz warten (weniger als 5 Minuten). Ich war wirklich froh, dass ich mich während der Wartezeit auf einen breit stehenden Stuhl setzen konnte. Eine der ersten Gesundheitsfachpersonen die mich erblickte, meinte dass meine Schulter wie ausgerenkt (ausgekugelt) aussieht.
Ich durfte mich hinlegen und dann ging es auch schon los. Offenbar hatte eine Ärztin das Kommando und bis zu zwei Gesundheitsfachpersonen haben bei Bedarf Unterstützung geleistet. Selbstverständlich kann ich mich nicht an alle Details oder die Reihenfolge der Untersuchungen und Fragen erinnern:
Ich wurde nach Vorname, Name, Adresse und Geburtsdatum gefragt.
Ich wurde nach Gewicht und Grösse gefragt.
Ich durfte erzählen was passiert ist: Verkehrsunfall: Auf dem Fussgängerstreifen von rechts angefahren, nicht weggeschleudert, aber irgendwie herumgedreht, …
«Haben Sie Schmerzen?» «Wo haben Sie Schmerzen?» «Wie stark sind die Schmerzen (1 für schwach bis 10 für sehr stark)?»
Ich wurde nach der Aufprallgeschwindigkeit gefragt. «Ist das Auto beschädigt?» «Ist das Auto noch fahrtüchtig?» «Haben die Airbags ausgelöst?»
Anmerkung: Die Gesundheitsfachpersonen machten sich keine Sorgen um das Auto, sondern mit diesen Fragen sollte indirekt die Fahrzeug-Geschwindigkeit bzw. die Heftigkeit des Aufpralls abgeschätzt werden.«Sind Sie mit dem Kopf aufgeprallt?» «Waren Sie bewusstlos?» «Haben Sie Schmerzmittel eingenommen?»
Ich wurde nach (regelmässig) eingenommenen Medikamenten (z.B. Blutverdünner), Vorerkrankungen, bereits bestehenden Gesundheitsproblemen, Allergien und Problemen bei Leber und Niere befragt.
Es wurde ein kurzer Funktionstest des linken Arms durchgeführt: «Bewegen Sie die Finger, machen Sie eine Faust, spreizen Sie die Finger» (alles erfolgreich). Ebenso wird getestet, ob Berührungen an der linken Hand und am linken Arm festgestellt werden können (was glücklicherweise wieder möglich war).
Das Problem am linken Arm wird vorerst sachlich nüchtern als «Fehlstellung der Schulter» vermerkt (wie ich später in den Entlassungspapieren nachlesen kann).Ich wurde entkleidet: «Sollen wir das T-Shirt zerschneiden oder sollen wir versuchen es auszuziehen?» Bei mir war ausziehen des T-Shirts möglich.
Die Hosen (Jeans) werden erst später ausgezogen.Die Armbanduhr wurde abgenommen. Ich wurde nach Schmuck und abnehmbaren Prothesen gefragt (Zunge raus strecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing).
Überwachungsgeräte werden angehängt: Messung von Puls (Anzahl Pulsschläge pro Minute), Blutdruckmanschette (Messung alle 15 Minuten), Messung von Sauerstoffsättigung im Blut, …, Körpertemperatur, Atemfrequenz
Für Analysen wurde Blut abgenommen. Bei mir hatten die Gesundheitsfachpersonen ein wenig Mühe damit, weil mein rechter Arm kalt war und die Blutgefässe deshalb schwierig zu finden waren.
Mir wurde ein intravenöser Zugang am rechten Arm gelegt und ein «Tropf» angehängt (d. h. Infusion, vermutlich mit Salzwasser).
Mir wurde gesagt, dass ich momentan noch einen hohen Adrenalinpegel habe. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ich beim Absinken des Adrenalinpegels die Schmerzen stärker verspüren dürfte. Deshalb wurde mir Morphium in niedriger Dosis verabreicht (ebenfalls als «Tropf»). Um es klarzustellen: Ich habe keine psychoaktive Wirkung wahrgenommen.
Das Stethoskop wurde eingesetzt, vermutlich für den Herzschlag aber auch für die Atemgeräusche in beiden Lungenhälften.
Es wurde Sonografie (umgangssprachlich «Ultraschall») verwendet, vermutlich um Flüssigkeitsansammlungen (z. B. innere Blutungen) oder Knochenbrüche am Oberkörper aufzufinden.
Der Darmausgang wurde kontrolliert: Werden Berührungen wahrgenommen? Kann der Schliessmuskel kräftig geschlossen werden? Hat es da irgendwo Blut?
Es wurde einfache Funktionstests der Extremitäten durchgeführt: «Drücken Sie mit Ihrem Arm (Bein) gegen meine Hand.»
Es wurden noch einige weitere Dinge überprüft, was mir als Laie jedoch nicht aufgefallen ist oder was ich nicht einzuordnen vermochte. Ich konnte das lediglich in den Austrittspapieren nachlesen (Fehlstellung der Hüfte?, Verletzungen am Gesicht?, ...).
In einer kurzen Pause bei den medizinischen Untersuchungen erscheint eine Mitarbeiterin aus der Administration. Sie will wissen ob ich die Krankenversicherungskarte (Deutschland: Gesundheitskarte) dabei habe, was bei mir nicht der Fall war. Das war aber offenbar kein Problem, weil ich den Namen und Hauptsitz der Krankenkasse nennen konnte. Es war ausreichend, dass ich mich mit der Identitätskarte (Personalausweis) ausweisen konnte.
Ich wurde nach der Beschäftigungssituation, dem Arbeitgeber, der zuständigen (Unfall-) Versicherungsgesellschaft und den Kontaktdaten eines Angehörigen gefragt.Nach einiger Wartezeit wurde ich mit der Liege zum CT (Computertomograph, auch als Schichtröntgen bekannt) gefahren. Für die Untersuchung wurde ich (inklusive Infusionsbeutel) auf eine spezielle Liege «umgebettet», die während der Untersuchung hin- und hergefahren werden kann. Wiederum Frage nach Schmuck (Zunge rausstrecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing), entfernbaren Prothesen, Körpergewicht, Allergien und Problemen mit den Nieren (im Hinblick auf den Einsatz von Kontrastmittel). Das CT ist mit Lautsprecher und Mikrofon ausgestattet. Somit ist während der Untersuchung eine mündliche Kommunikation zwischen Patient und CT-Operator möglich. Beispielsweise wird über die Einleitung des Kontrastmittels informiert oder es gibt Anweisungen wie beispielsweise: «Tief einatmen und danach Atmen kurz anhalten». Es wurde nicht nur die Schulter bzw. der Arm mit dem CT angeschaut, sondern es wurde der gesamte Bereich von Kopf bis Hüfte betrachtet. Offenbar handelt es sich dabei um ein Standardvorgehen bei derartigen Verkehrsunfällen, damit auch allfällige weitere Verletzungen entdeckt werden können.
Nach den CT war für die Gesundheitsfachpersonen erkenntlich, dass die Schulter nicht ausgerenkt war, sondern dass der Oberarmknochen gebrochen war.
Ich wurde wieder auf die ursprüngliche Liege «umgebettet» und in die Notaufnahme zurückgefahren.Nach einiger Wartezeit wurde ich auch noch zum Röntgen gebracht. Es wurden 2 Aufnahmen der Schulterregion aus unterschiedlichen Richtungen gemacht.
Für mich war ein wenig irritierend, dass nicht sofort mit der detaillierten Untersuchung der offensichtlichen Verletzung an Schulter / Oberarm begonnen wurde. Rückblickend macht dieses Vorgehen aber durchaus Sinn. Bei einem Unfall mit ungewissem Schadensausmass ist es wichtig, dass zuerst systematisch nach möglichen Verletzungen und Problemen gesucht wird. Erst danach werden spezifische Untersuchungen für die entdeckten Probleme durchgeführt. Selbstverständlich würde vom systematischen Vorgehen abgewichen, wenn irgendein Problem akut wird und somit eine dringende Reaktion erfordert.
In der Notaufnahme: Teil 2: Erste Diagnose / Vorschlag zur Behandlung
Kurze Zusammenfassung: Durch einen Facharzt der Orthopädie wird mir erklärt, dass der Oberarmknochen zwischen dem runden Kopf und dem röhrenförmigen Schaft gebrochen ist. Leider sind die Bruchstücke stark verschoben, weshalb eine Operation notwendig ist, um die Bruchstücke des Knochens mit einer Platte wieder aufeinander auszurichten. Es besteht ein kleines Risiko, dass der Kopf des Oberarmknochens absterben könnte, was eine weitere Operation notwendig machen würde. Vor der Verlegung auf das Krankenzimmer wird mir eine Desault-Weste angezogen, die ich während den nächsten 6 Wochen praktisch immer tragen werde.
Ausführliche Version: Nach einiger Wartezeit erschien ein Facharzt der Orthopädie. Er wollte mit mir die Ergebnisse der Untersuchungen besprechen und mich über das weitere Vorgehen informieren. Um die Situation zu visualisieren verwendete er Bildmaterial, dass aus den Daten des CT errechnet wurde. Man sah im Wesentlichen die Knochen rund um die Schulter. Es war erkennbar, dass der Oberarmknochen (Fachbegriff: Humerus) nahe am Schultergelenk gebrochen war (Fachbegriff: Proximale Humerusfraktur). Die Bruchstelle lag beim Hals des Oberarmknochens, also zwischen dem kugelförmigen Kopf und dem röhrenförmigen Schaft. Der Oberarmknochen war komplett gebrochen, nicht nur irgendwie angebrochen. Es war jedoch problematisch, dass die beiden Bruchstücke des Oberarmknochens nicht mehr aufeinander ausgerichtet waren (unpassender Winkel) und die beiden Enden der Bruchstücke relativ weit voneinander entfernt bzw. verschoben waren (Fachjargon: stark disloziert).
Gemäss seiner Einschätzung (er ist nicht der Experte für Schultern) muss hier eine Operation stattfinden, um die beiden Bruchstücke des Oberarmknochens mit einer Platte wieder aufeinander auszurichten. Er war der Meinung, dass das in meinem Alter gut verheilen sollte. Bei älteren Patienten wird stattdessen oft eine Prothese für den oberen Teil des Oberarmknochens eingesetzt. Ich wurde noch darauf hingewiesen, dass ein Risiko besteht: Bei derartigen Knochenbrüchen (bzw. Krafteinwirkung durch den Aufprall beim Unfall) kann es vorkommen, dass die Blutgefässe zur Versorgung des Knochens beschädigt werden. Deshalb könnte der Knochen (hier insbesondere der kugelförmige Kopf) absterben (Fachbegriff: Osteonekrose). Als Konsequenz würde der obere Teil des Oberarmknochens in einer weiteren Operation durch eine Prothese ersetzt (wie das bei älteren Patienten gleich zu Beginn gemacht wird).
Aufgrund der Position am Körper wird diese Operation unter Vollnarkose durchgeführt.
Ich musste mich rasch mit der Tatsache anfreunden, dass ich am nächsten Tag operiert werde. Der Facharzt hielt eine konservative Behandlung (also ohne Operation) für unrealistisch.Nach dem Besuch des Facharztes wurde mir eine Desault-Weste angezogen. Diese Desault-Weste wurde für die nächsten 6 Wochen zu meinem ständigen Begleiter.
Erste Nacht
Kurze Zusammenfassung: Nach rund 4 Stunden in der Notaufnahme werde ich in ein Krankenzimmer verlegt und darf das letzte Mal vor der Operation etwas essen.
Ausführliche Version: Nach rund 4 Stunden in der Notaufnahme werde ich in ein Krankenzimmer verlegt (ich werde von der Liege auf ein Krankenbett umgebettet und damit ins Krankenzimmer gefahren). Vor dem Verlassen der Notaufnahme wird an meinem rechten Handgelenk ein Papierband mit Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum, Eintrittsdatum und weiteren Informationen inklusive QR-Code und Barcode angebracht. Offenbar wirkte ich ein wenig betrübt, weil ich irgendwie enttäuscht oder gar verärgert war, dass eine Operation notwendig ist. Die Pflegefachperson die mich ins Krankenzimmer fährt, macht mich darauf aufmerksam, dass ich doch eigentlich Glück gehabt habe. Dem musste ich tatsächlich zustimmen: Ein Verkehrsunfall kann leicht auch wesentlich tragischere oder fatalere Folgen haben.
Inzwischen ist es 22 Uhr abends. Mir wird klar gemacht, dass ich jetzt die letzte Gelegenheit habe, um vor der anstehenden Operation noch etwas zu essen. Um diese Zeit ist nur ein bescheidenes Angebot verfügbar. Ich kann zwischen Sandwich und «Birchermüesli» (Müsli mit Haferflocken, Früchten und Joghurt) wählen. Ich darf Schmerzmittel-Tabletten schlucken und ich hänge am Tropf (vermutlich mit Salzwasser). Mir ist klar, dass ich vor der Operation noch einige administrative Angelegenheiten erledigen muss, aber das verschiebe ich auf den nächsten Morgen (Büro-Öffnungszeiten). Ich schlafe schlecht, was mich aber nicht erstaunt.
Der Morgen nach dem Unfall: Meldung an den Arbeitgeber und die Versicherung
Es ist wichtig den Arbeitgeber darüber zu informieren, dass man nicht zur Arbeit kommen kann. Einerseits ist das wichtig für den Vorgesetzten, andererseits ist das (zumindest in der Schweiz) auch wichtig, um die zuständige Unfallversicherung zu informieren.
In anderen Lebenssituationen (Arbeitslosigkeit, Rente, …) muss ein Unfall ebenfalls gemeldet werden (möglichst am gleichen Tag, spätestens jedoch am nächsten Arbeitstag). Dabei ist vielleicht weniger offensichtlich, wie und wo man sich melden muss. Aber meistens hat man eine Ansprechperson oder zumindest irgend eine Kontaktmöglichkeit, bei der man sich telefonisch nach dem weiteren Vorgehen erkundigen kann.
Informationen vor der Operation
Kurze Zusammenfassung: Ich werde (nochmals) darüber informiert, dass in einer Operation unter Vollnarkose die Bruchstücke des Oberarmknochens mit einer Platte zusammengefügt werden. Ich werde über die üblichen Risiken einer Operation (insbesondere Infektionen) informiert. Im Hinblick auf die Vollnarkose werde ich von einem anderem Arzt über bekannte Probleme (Allergien, Vorerkrankungen, Kreislaufschwäche, ...) befragt.
Ausführliche Version: Am Vormittag vor der Operation kommt die zuständige Fachärztin für Schulteroperationen bei mir am Bett vorbei. Sie erklärt mir anhand des Röntgenbildes den aktuellen Zustand sowie Sinn, Zweck und Risiken der Operation. Ihre Erklärungen und Aussagen sind im Wesentlichen identisch mit den Informationen, die mir bereits am Vorabend durch den Facharzt der Orthopädie gegeben wurden. Ich werde über die üblichen Risiken bei Operationen (insbesondere durch Infektionen) hingewiesen. Einige Tage später kann ich in den Entlassungspapieren nachlesen, dass die Operation als «Osteosynthese mit Philosplatte» (PHILOS = Proximal Humerus Interlocking System) bezeichnet wird (siehe https://www.orthopaedie-neurochirurgie.com/orthopaedie-spardorf/oberarm.html für eine Illustration einer «Platte», siehe https://www.stadt-zuerich.ch/triemli/de/index/kliniken_institute/allgemeinchir_handchir_unfallchir/unfallchirurgie/philos.html für Vorteile einer «Philosplatte»). Auf meinem linken Handrücken wird mit einem Stift mit wasserfester Farbe eine Kennzeichnung vorgenommen (mutmasslich um das Risiko von Verwechslungen zu reduzieren). Ich erhalte ein Formular, auf dem ich die Kontaktdaten einer Person notieren kann, die nach der Operation telefonisch über den Verlauf der Operation informiert wird.
Ebenfalls vor der Operation kommt noch ein Facharzt der Anästhesie (für die Narkose) bei mir am Bett vorbei. Er hat eine Menge Fragen: Wann habe ich letztmals gegessen, wann getrunken, eingenommene Medikamente, Blutverdünner, Vorerkrankungen, bestehende Gesundheitsprobleme und Einschränkungen, bekannte Allergien, Probleme bei Organen, Schmuck und abnehmbaren Prothesen (Zunge rausstrecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing), Kreislaufprobleme, Fitnesszustand (schweres Atmen beim Treppensteigen?), kann der Kopf nach hinten geneigt werden (für allfälliges Einführen von Beatmungsschlauch). Ich werde über Risiken einer Vollnarkose aufgeklärt und darauf hingewiesen, dass Medikamente ohne Zulassung für diesen Verwendungszweck (Off-Label) verwendet werden.
Von der Narkose bis zum Aufwachraum
Kurze Zusammenfassung: Es wird gewissenhaft geprüft, ob ich der richtige Patient bin und ob die korrekte Operation eingeplant ist. Vor der Operation werde ich an ein Überwachungsgerät angeschlossen, am rechten Arm wird ein weiterer intravenöser Zugang gestochen und mir wird eine Atemmaske für Mund und Nase aufgesetzt. Ich schlafe sanft und schnell ein. Wegen der Vollnarkose habe ich keine Erinnerung an die Operation. Beim Aufwachen im Aufwachraum wird mir die Atemmaske abgenommen, aber noch wird mir mit einem Schlauch Sauerstoff in beide Nasenlöcher geleitet. Nach etwa einer Stunde im Aufwachraum werde ich ins Krankenzimmer zurückgebracht.
Ausführliche Version: Der Zeitpunkt der Operation wird scheinbar ein wenig dynamisch festgelegt. Offenbar wurde mein Termin für die Operation plötzlich um mehr als eine Stunde vorverlegt. Ich werde mit dem Krankenbett zum Übergabepunkt für die Anästhesie gefahren. Wiederum werde ich vom Krankenbett auf eine Liege «umgebettet». Ein verantwortlicher Mitarbeiter überprüft nochmals meine Daten: Stimmen Name, Geburtsdatum und geplante Operation überein? Ich werde an einen Standplatz gefahren, an dem mich eine Fachärztin für Anästhesie in Empfang nimmt. Sie verwickelt mich in ein Gespräch und bereitet die Anästhesie vor. Mein rechter Arm wird auf eine separate Auflage neben der eigentlichen Liege gelegt. Ich werde an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut, ...) angeschlossen. Am rechten Arm wird ein weiterer intravenöser Zugang gestochen. Normalerweise werden die zahlreichen Sensoren und Schläuche auf beide Arme verteilt, was bei einer Operation am Arm jedoch nicht möglich ist. Mir wird eine Atemmaske aufgesetzt, die Mund und Nase bedeckt. Nach wie vor kann ich wie gewöhnlich atmen. Für die eigentliche Einleitung der Anästhesie ist ein weiterer Facharzt für Anästhesie anwesend (vermutlich um bei einer allergischen Reaktion rasch handeln zu können). Ich schlafe sanft und schnell ein.
Über die Operation selbst kann ich aufgrund der Vollnarkose nichts erzählen.
Im Aufwachraum erlange ich wieder das Bewusstsein. Mir wird gleich die Atemmaske abgenommen und mir wird ein Becher mit Wasser gereicht. Ich stelle fest, dass mir mit einem kleinen Schlauch Sauerstoff in beide Nasenlöcher geleitet wird. Ich hänge immer noch am Tropf (vermutlich Salzwasser) und bin an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut, ...) angeschlossen. Ich habe am linken Arm einen Verband der bis zur Hand reicht (unter der Desault-Weste).
Nach einiger Zeit erscheint die Fachärztin, die die Operation durchgeführt hat. Sie vermeldet den Erfolg der Operation und nennt mir einige Angaben zur vorerst zulässigen Beweglichkeit der Schulter. Ich kann mir diese Angaben nicht merken, weil vermutlich einige Fachbegriffe verwendet werden, die mir unbekannt sind. Das ist kein Problem, weil mir das später vom Physiotherapeut erklärt wird.
Nach etwa einer Stunde im Aufwachraum wird der Sauerstoffschlauch bei der Nase entfernt und ich werde ins Krankenzimmer zurück gefahren.
Die ersten Tage nach der Operation im Krankenhaus
Kurze Zusammenfassung: Nach und nach werden das Überwachungsgerät, der Tropf und der Verband an meinem linken Arm entfernt. Ich erhalte erste einfache Instruktionen zur Physiotherapie und es werden nochmals Röntgenbilder gemacht. 3 Tage (3 Nächte) nach der Operation werde ich mit den Entlassungspapieren (Austrittsbericht, ärztliches Zeugnis, Verordnung zur Physiotherapie, Rezept für Schmerzmittel) aus dem Krankenhaus entlassen.
Ausführliche Version: Anfangs bin ich noch an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruckmessung alle 30 Minuten, Sauerstoffsättigung im Blut, …) angeschlossen und ich hänge am Tropf (vermutlich Salzwasser). Die Blutdruckmanschette am Oberarm beeinträchtigt offenbar ein wenig die Feinmotorik in meinem rechten Arm. Insbesondere wenn die Blutdruckmanschette zur Blutdruckmessung aufgepumpt wird, sollte man besser kein Glas in der Hand halten. Nach und nach werden zuerst das Überwachungsgerät und später der Tropf entfernt, wodurch ich mehr Bewegungsfreiheit erhalte.
Der Verband an meinem linken Arm ist zu Beginn zu straff gewickelt. Mich schmerzt es nicht am linken Oberarm (wo ich operiert wurde), sondern mich schmerzt es wegen dem straffen Verband am linken Unterarm. Weil ich so unmöglich schlafen kann, bitte ich die Pflegefachperson den Verband am linken Unterarm zu lockern, was sie gerne macht. Bald werde ich auch den Verband los und habe dann für die ersten drei Wochen nur noch ein sehr grosses Pflaster auf der Operationswunde.
Bei der Körperpflege (Waschen) muss ich feststellen, dass am linken Arm und auf den angrenzenden Bereichen von Brust und Rücken irgendwie eine rötliche Farbe vorhanden ist. Mir wird von der Pflegefachperson erklärt, dass es sich dabei ein Desinfektionsmittel (manchmal auch in oranger Farbe) handelt, dass vor der Operation zum Einsatz kam. Ebenfalls erkenne ich, dass die Haut auf der linken Seite meiner Brust gelb ist, was gemäss der «Farbenlehre» der Hämatome (Blutergüsse) die letzte Phase vor der Rückkehr zur normalen Hautfarbe darstellt. Das macht mir ein wenig zu schaffen, weil ich so etwas noch nie so grossflächig gesehen habe.
Ich kann selbst essen, aber bei gewissen Speisen ist das nur mit entsprechender Vorbereitung durch andere möglich. Ich kann mir kein Butterbrot streichen und ich kann kein Fleisch scheiden. Im Krankenhaus kann ich jeweils darum bitten, dass mir Butter und Marmelade (Konfitüre) auf das Brötchen gestrichen wird. Auf Wunsch wird das Fleisch bereits in der Krankenhaus-Küche in Würfel geschnitten.
Am ersten oder zweiten Tag nach der Operation erhalte ich Besuch einer Physiotherapeutin, die grundlegende Bewegungen der Schulter überprüft. Noch kann ich die Schulter nur sehr eingeschränkt bewegen (kleine Winkel). Mir werden 3 Übungen gezeigt, die ich bereits nach der Operation machen darf:
Bewegen der Finger: Jeweils abwechselnd die Finger strecken (spreizen) und die Hand zu einer Faust ballen.
«Schultergürtel» (Übung im Sitzen durchführen): Beide Schultern jeweils nach vorne, hinten, unten und oben bewegen.
«Brustwirbelsäule» (Wirbelsäule im Bereich der Brust, Übung im Sitzen durchführen): Jeweils abwechselnd im Bereich der Brust nach vorne beugen («runden Rücken machen», vorne nach unten blicken) und Wirbelsäule möglichst durchstrecken (hochnäsig nach oben blicken).
An jedem Tag erhalte ich Besuch von einer Fachärztin der Orthopädie (offenbar an jedem Tag eine andere Person), die sich nach meinem Befinden erkundigen (Schmerzen, …). Offensichtlich wird von den Pflegefachpersonen ein detaillierter Bericht geführt, damit die Ärzte auch gleich informiert sind. Beispielsweise wird die Wundheilung jeweils bei der täglichen Körperpflege von den Pflegefachpersonen kontrolliert und rapportiert, weshalb die Ärzte das nicht noch einmal kontrollieren müssen.
Am zweiten Tag nach der Operation werden Röntgenbilder der Schulter gemacht (von zwei verschiedenen Richtungen).
Drei Tage (drei Übernachtungen) nach der Operation soll ich aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ich habe mich mit einem nahestehenden Verwandten abgesprochen und habe einen konkreten Plan welche Art von externer Betreuung ich bei mir zuhause brauche. Jedoch habe ich noch eine Menge offener Fragen, wie ich meinen Alltag umgestalten muss. Auch in der letzten Nacht im Krankenhaus schlafe ich schlecht. Am frühen Morgen beginne ich im Internet nach einer passenden «Selbsthilfegruppe» zu suchen. Vermutlich kann ich mit den Stichworten «Selbsthilfe» und «Armbruch» die Webseite «meinarmbruch.de» auffinden. Dort finde ich genau die Informationen, die ich jetzt brauchen kann. Nach etwa einer Stunde habe ich die notwendigen Informationen zusammengesucht. Mir war bereits klar, dass ich mir Schuhe mit Klettverschlüssen kaufen werde. Durch die Informationen von «meinarmbruch.de» kann ich meine Einkaufsliste um weitere Dinge erweitern, die ich bald brauchen werde.
Nach der Körperpflege am letzten Tag kann ich wieder meine normale Kleidung anziehen. Eine Pflegefachperson erkundigt sich bei mir nach der notwendigen externen Hilfe, die ich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus benötige. Es wird veranlasst, dass ich Hilfe bei der Körperpflege bekomme und dass mir Mittagessen geliefert wird. Gelegentliche Arbeiten im Haushalt werden durch einen nahestehenden Verwandten übernommen.
Mir wird eine Terminvereinbarung für die erste Kontrolle bei der Orthopädie (6 Wochen nach der Operation) überreicht.
Bevor ich gehen kann, muss ich auf die Entlassungspapiere warten, die mir beim täglichen Besuch der Fachärztin der Orthopädie überreicht werden. Ich werde darauf hingewiesen, dass ich die Desault-Weste während den ersten 6 Wochen prinzipiell immer tragen muss (Ausnahmen: Körperpflege und Physiotherapie). Die Fäden der Operationswunde sollen 12 bis 14 Tage nach der Operation durch den Hausarzt entfernt werden und der Hausarzt soll die Operationswunde regelmässig überprüfen. Ich erhalte die sogenannte «Verordnung zur Physiotherapie» mit dem Hinweis, dass ich mich möglichst rasch um Termine bemühen soll, weil bei Physiotherapeuten unter Umständen Wartezeiten bestehen. Ebenfalls erhalte ich ein ärztliches Zeugnis, mit dem ich für 6 Wochen wegen Unfall zu 100% arbeitsunfähig geschrieben werde. Ich erhalte ein Rezept, um in einer Apotheke Schmerzmittel beziehen zu können. Der Austrittsbericht hat total 3 Seiten, mit Diagnose, Allergien, Operationen, Beurteilung / Verlauf, Medikamente, Procedere (Anweisungen für den Hausarzt), Ausmass der Arbeitsunfähigkeit sowie dem Rapport der Notfallaufnahme. Insgesamt ist das interessant zu lesen, aber ich brauche öfters die Hilfe des Internets um die Fachbegriffe zu interpretieren.Ich esse im Krankenhaus noch das Mittagessen. Danach lasse ich mich von einem Arbeitskollegen nach Hause fahren.
Die ersten Tage nach der Operation zu Hause
Die ersten Stunden zu Hause:
Tja, jetzt bin ich wieder zuhause und muss mit der neuen Situation irgendwie zurecht kommen. Ich überprüfe den Inhalt des Kühlschranks: Weil ich nur 4 Nächte nicht zu Hause war, ist noch alles in Ordnung (nichts verrottet, nichts muss weggeschmissen werden). Ich leere den Briefkasten. Ich überprüfe meine Einkaufsliste und mache mich bereit um Einkaufen zu gehen. Als erstes geht es zum Schuhgeschäft, um Schuhe mit Klettverschlüssen zu kaufen. Im Schuhgeschäft frage ich gleich das Verkaufspersonal nach geeigneten Schuhen und erkläre, dass ich keine Schnürsenkel binden kann. Mir wird eine kleine Auswahl an Schuhen ohne Schnürsenkel gezeigt und ich kann ein passendes Modell wählen das zur Jahreszeit (November und Dezember) passt. Noch im Schuhgeschäft ziehe ich meine normalen Schuhe (mit ungebundenen Schnürsenkeln) aus und ziehe die neuen Schuhe mit Klettverschlüssen an. Als nächstes geht es gleich in den Supermarkt und ich kaufe das Nötigste für die nächsten Tage und ein paar spezielle Dinge, die mir das Leben als «Einhändiger» erleichtern sollen.
Irgendwann meldet sich eine Person der ambulanten Pflege telefonisch bei mir. Es wird ein erster Termin für die sogenannte Bedarfsabklärung am Nachmittag des nächsten Tags vereinbart.
Am späten Nachmittag wird mir von einem Arbeitskollegen mein Arbeits-Laptop vorbeigebracht. Somit wäre mein Home-Office wieder betriebsbereit, aber um diese Zeit dürfte ich im Büro niemanden mehr erreichen. Ich verschiebe meine Kontaktaufnahme mit meinem Vorgesetzten und der Personalabteilung auf den nächsten Tag.
Die ersten 6 Wochen nach der Operation zu Hause
Für Anleitungen aller Art ist die Plattform YouTube eine reichhaltige Quelle. Als Stichworte zur Suche nach passenden Informationen empfehle ich: «einhändig», «mit einer Hand», «einhandblog» oder «einhand blog» (Blog einer Person mit halbseitiger Lähmung), «ZHAW einhändig» (Videos erstellt von Ergotherapie-Studenten der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften).
Viele werden den Spruch «Ich habe eine Hand zu wenig» kennen. Aber damit wird das eigentliche Problem erstaunlich gut umschrieben. Tatsächlich hat man eigentlich einen Arm zu wenig. Das «unter den Arm klemmen» (beispielsweise einer Zeitung) ist nicht mehr möglich. Meine linke Hand ist nicht nutzlos. Ich kann meine linke Hand gebrauchen um Dinge (z.B. ein Getränkeglas) festzuhalten (schätzungsweise bis zu einem Gewicht von 0.5 kg). Jedoch kann ich meinen linken Arm nicht einsetzen, um mit der linken Hand etwas zu ergreifen. Meine linke Hand ist faktisch rechts vor meinem Bauch positioniert.
Man sollte die alltäglichen Handgriffe und Tätigkeit überdenken. Intuitiv verwenden wir beide Hände meist gleichzeitig. Die nichtdominante Hand wird vermutlich häufiger für das Festhalten eines Gegenstands verwendet (z.B. Smartphone halten), während die dominante Hand für die Interaktion mit dem Gegenstand bzw. die feinmotorischen Bewegungen genutzt wird.
Wenn man nur noch bei einer Hand die volle Bewegungsfreiheit hat, muss man seine Bewegungsabläufe entsprechend anpassen. Gewisse Aufgaben müssen in kleinere Teilschritte aufgeteilt werden. Anstelle der nichtdominanten Hand (zum Festhalten von Gegenständen) werden vermutlich mehr freie Ablageflächen benötigt, damit der Gegenstand für die notwendige Interaktion hingestellt oder hingelegt werden kann.
Das kann ich selbstständig tun:
Kleidung an- und ausziehen (Socken, Unterhosen, T-Shirts, Langarm-Shirts, Pullover, Jacken)
Anmerkung: Nur beim T-Shirt mache ich mir die Mühe, den Ärmel über den gebrochenen Arm zu streifen. Bei allen anderen Kleidungsstücken lasse ich den linken Ärmel leer (was bei anderen Personen möglicherweise den Eindruck erwecken könnte, dass mein Arm amputiert ist).
Anmerkung: Bei der Jacke ist der Reissverschluss die grösste Herausforderung. Man sollte das durchaus in aller Ruhe üben.
Anmerkung: Enge Hosen sind unpraktisch. Weite Hosen sind wesentlich praktischer bzw. einfacher an- und auszuziehen. Reissverschluss kann ich gut handhaben, aber das zuknöpfen ist je nach Hose schwierig oder unmöglich.Mütze und Handschuhe an- und auszuziehen (siehe https://www.meinarmbruch.de/forum/topic/muetze-mit-einer-hand-anziehen/).
Wäsche waschen (siehe https://www.meinarmbruch.de/forum/topic/waesche-waschen/)
Fingernägel und Zehennägel mit einer kleinen Schere schneiden. Nagelfeile benutzen.
Rasieren (mit Elektrorasierer)
Zähne putzen (mit Ultraschall-Zahnbürste)
Einkaufen mit einer Tragetasche (mit langen Trageriemen, die über die rechte Schulter gehängt werden kann), wobei ich mir selbst ein Gewichtslimit von 5 kg gesetzt habe.
Ich kann Joghurt-Becher öffnen. Dazu halte ich den Joghurt-Becher mit der linken Hand und ziehe den Deckel mit der rechten Hand ab.
Ich kann Flaschen mit Drehverschluss öffnen. Dazu setze ich mich auf einen Stuhl, klemme die Flasche zwischen den Oberschenkeln ein und kann dann den Deckel mit der rechten Hand aufschrauben. (Für alternative Methode siehe https://www.youtube.com/watch?v=Qu8dl0mZBW8, «Einhändig Flasche öffnen»).
Lebensmittelverpackungen kann ich öffnen, jedoch verwende ich häufiger die Schere, wo eigentlich «hier aufreissen» vorgesehen wäre.
Ich kann einen Computer bedienen, wobei meine Geschwindigkeit beim Tippen auf der Tastatur nur etwa 20% bis 30% beträgt.
Es ist schwierig die Tastenkombination Strg + Alt + Entf (in der Schweiz: Ctrl + Alt + Del) zu drücken. Ich habe erst nachträglich herausgefunden, dass die Tastenkombination Strg + AltGr + Entf (in der Schweiz: Ctrl + AltGr + Del) üblicherweise die gleiche Wirkung hat und mit einer Hand möglich ist.Das kann ich nicht selbstständig tun:
Ich kann kein Fleisch mit einem Messer schneiden, weil ich die beiden notwendigen Werkzeuge (Messer und Gabel) nicht gleichzeitig einsetzen kann. Allgemein verzichte ich auf die Verwendung von Messern, um kein Risiko einer Verletzung einzugehen.
Geschirr spülen
Ich habe eine andere Lösung gefunden, um schwierige Situationen zu vermeiden:
Ich habe mir Schuhe mit Klettverschlüssen gekauft, weil ich keine Schnürsenkel binden kann. Mir wird erst später bewusst, dass ich den Arm in einem bestimmten Winkelbereich einfach hängen lassen darf (was zumindest einigen Personen das binden der Schnürsenkel erlaubt). Für mich wäre das Binden der Schnürsenkel mit diesem Trick jedoch relativ schwierig gewesen.
Ich habe gar nicht erst versucht zu kochen. Ich nutze den sogenannten Mahlzeitendienst eines nahe gelegenen Altersheims, um mir warmes Mittagessen liefern zu lassen. Es ist akzeptiert, dass Personen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die ursprünglich für ältere Mitmenschen etabliert wurden. Selbstverständlich gibt es auch andere Essenslieferdienste, aber beim Mahlzeitendienst erhalte ich das Essen direkt auf den Esstisch geliefert.
Für die Körperpflege (waschen, duschen, Haare waschen) lasse ich mir von der ambulanten Pflege (Schweiz: Spitex = «spitalexterne Hilfe und Pflege») helfen. Rückblickend erachte ich das als eine gute Entscheidung. Möglicherweise hätte ich einen nahestehenden Verwandten dazu überreden können, aber das hätte den Verwandten unverhältnismässig viel Zeit gekostet und wird durch die Versicherungen üblicherweise nicht vergütet (zumindest in der Schweiz). Ausserdem haben die Pflegefachpersonen der ambulanten Pflege eine entsprechende Ausbildung und die notwendige Erfahrung. Das war sicherlich hilfreich, um die Anzahl der Konsultationen beim Hausarzt zu optimieren.
Für gelegentliche Arbeiten im Haushalt (Geschirr spülen, Altpapier bündeln, ...) lasse ich mir ein bis zwei Mal in der Woche von einem Verwandten helfen.
Physiotherapie während den ersten 6 Wochen nach der Operation
Ich hatte meinen ersten Termin bei der Physiotherapie bereits 5 Tage nach der Operation. Es war mehr Informationsaustausch als Therapie. Ich durfte erzählen was passiert war: Unfall, Operation, usw. Mir wurde erklärt, was die Angaben auf der «Verordnung zur Physiotherapie» überhaupt bedeuten. Es wurde kurz überprüft, wie gross die Beweglichkeit der Schulter momentan ist. Mir wurde bewusst, dass es noch ein weiter Weg sein würde.
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Hinweis: In der Physiotherapie muss das T-Shirt üblicherweise ausgezogen werden. Für den Physiotherapeut ist es wichtig, die Bewegungen der Muskeln, Sehnen und Knochen erkennen zu können (insbesondere Arm, Schulter und Schulterblatt).
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Hilfsmittel: Stange (etwa 80 cm lang), Gummiband (für Krafttraining), Hanteln (beziehungsweise kleine Wasserflaschen, 0.5 kg, …). Ebenfalls empfehlenswert: Weiche Tennisbälle für Krafttraining der Finger (andere Personen empfehlen dafür Knetmasse).
Tipp: Darauf achten, dass die Hand während den Übungen in einer möglichst natürlichen Position (nicht abgeknickt) ist. Ansonsten führt das unnötigerweise zu Schmerzen im Handgelenk (Handwurzel). Zusatzinformation: Es gibt gewisse Übungen, bei denen die Hand eigentlich nichts tun muss. Im Alltag nimmt man sich eigentlich vor, die Hand an eine bestimmte Position zu bewegen. Wenn das aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit von Arm oder Schulter nicht funktioniert, wird die Hand abknickt und somit eine hohe Kraft auf das Handgelenk ausgeübt. Man sollte sich stattdessen bewusst vornehmen, den Unterarm an eine bestimmte Position oder in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Somit kann das unnötige Abknicken des Handgelenks üblicherweise vermieden werden.
Besuche beim Hausarzt
5 Tage nach der Operation wurde eine Kontrolle der Operationswunde durchgeführt (guter Heilungsverlauf). Die Wunde wurde wieder mit einem riesigen Pflaster abgedeckt.
12 Tage nach der Operation wurden die Fäden der Operationswunde entfernt (gemäss Anweisungen in den Entlassungspapieren des Krankenhauses 12 bis 14 Tage nach der Operation). Die Fäden wurden von der Assistentin entfernt und der Arzt hat lediglich das Resultat und den Heilungsverlauf der Wunde kontrolliert. Die Wunde wurde wieder mit einem riesigen Pflaster abgedeckt.
Ich verlange eine Salbe für die Behandlung von «blauen Flecken» = Hämatom (auf Anraten der Pflegefachpersonen der Spitex (ambulanten Pflege)). Erst nachdem ich den Arzt explizit darauf aufmerksam mache, dass ein Grossteil der Rückseite meines Oberarms eine gruselige schwarz-violette Färbung aufweist, versteht er das Problem. Der «blaue Fleck» war an einer Stelle, die ich ohne Hilfsmittel nicht sehen konnte und die andere Personen üblicherweise auch nicht beachteten.
Nachdem sich der Arzt vergewissert hat, dass ich keinen Blutverdünner verwende, bekomme ich eine Salbe (Gel) mit dem Wirkstoff Heparin-Natrium zur mehrfachen täglichen Anwendung. Die blauen Flecken heilen zwar von selbst, aber mit der Anwendung der Salbe kann der Heilungsprozess beschleunigt werden. Die Verhärtungen im unteren Oberarm und oberen Unterarm sind noch länger spürbar, als die blauen Flecken sichtbar sind.20 Tage nach der Operation wurde eine weitere Kontrolle der Operationswunde durchgeführt. Ab nun braucht die Wunde nicht mehr mit einem Pflaster abgedeckt zu werden. Ich verlange (auf Anraten der Pflegefachpersonen der Spitex (ambulanten Pflege)) eine sogenannte Narbensalbe, um eine bessere Heilung der Narbe zu begünstigen. Allerdings soll die Narbensalbe erst angewendet werden, wenn es keine Verkrustungen mehr an der Wunde hat.
Ausserdem lasse ich den Arzt eine Beule auf meinem rechten Unterschenkel begutachten. Diese Beule stammt vermutlich von der Stossstange des Autos, hat sich aber erst etwa nach einer Woche gezeigt. Der Arzt hat die Beule sorgsam abgetastet und nichts Beunruhigendes festgestellt. Ich soll einfach geduldig auf das Abheilen der Beule warten. Falls sich etwas an der Beule verschlechtern sollte, soll ich mich wieder melden. Die Beule heilt zwar, aber kann nach 2 Monaten immer noch ertastet werden.Erster Kontrolltermin bei der Orthopädie (etwa 6 Wochen nach der Operation), Mitte Dezember 2023
Kurze Zusammenfassung: Es werden Röntgenbilder aus 2 unterschiedlichen Richtungen gemacht und der Fortschritt der Physiotherapie wird überprüft. Ich brauche die Desault-Weste nicht mehr zu tragen, aber ich erhalte eine Armschlinge. Neu darf ich den Arm bis zur Schmerzgrenze belasten. Ich bin noch zu 50% arbeitsunfähig. Ich erhalte eine neue «Verordnung zur Physiotherapie».
Ausführliche Version: Nach kurzer Wartezeit werden Röntgenbilder der Schulter aus 2 unterschiedlichen Richtungen gemacht. Nach erneutem kurzem Warten nimmt sich ein leitender Arzt der Orthopädie Zeit für mich. Er erkundigt sich nach meinem Befinden und überprüft den Vorschritt der Physiotherapie. Ich habe die Gelegenheit ein paar Fragen zu stellen:
Frage: Kann sich die Osteonekrose (Absterben des Knochens) auch noch später zeigen und wie würde ich das bemerken?
Antwort: Das Risiko für Osteonekrose ist zwar gering, kann sich aber auch erst nach zwei Jahren zeigen. Vermutlich würde man das Problem an unerwarteten Schmerzen erkennen. Es erfolgt sowieso noch eine Kontrolle etwa ein Jahr nach der Operation.Frage: Verbleibt die Platte im Körper und was hat das für Konsequenzen bei Metalldetektoren (beispielsweise an Flughäfen)?
Antwort: Die Platte verbleibt üblicherweise im Körper, wenn es keine guten Gründe (z. B. Komplikationen) gibt, um die Platte zu entfernen. Die Platte wird üblicherweise von Metalldetektoren festgestellt. Ein Arzt kann zwar einen Implantationsausweis (auch: Implantatausweis, Implantatpass oder Prothesenpass) ausstellen, was jedoch kein staatlich anerkanntes Ausweisdokument ist und deshalb von den Sicherheitsbehörden vermutlich nicht anerkannt wird. Stattdessen wird man vermutlich jeweils die Operationsnarbe zeigen müssen.Ab sofort darf ich den Arm wieder aktiv bewegen und bis zur Schmerzgrenze belasten. Ich soll aber vorerst (ambitioniertes) Gewichtheben unterlassen. Die Desault-Weste muss ich nicht mehr tragen (weder am Tag noch in der Nacht). Mir wird stattdessen ein Armtragegurt (Armschlinge, Fachjargon in der Schweiz: «Mitella») zur Verfügung gestellt (siehe https://www.youtube.com/watch?v=-eTdMAZSg-4 für eine Anleitung zum korrekten Anziehen der Armschlinge). Ich bin noch zu 50% arbeitsunfähig und kann somit am nächsten Tag wieder halbtags arbeiten gehen. Ich erhalte eine neue «Verordnung zur Physiotherapie».
Nach dem ersten Kontrolltermin (6 bis 12 Wochen nach der Operation)
Die Freude ist riesig, dass ich den Arm wieder aktiv bewegen darf. Aber schnell merke ich, dass die lange Ruhigstellung in der Desault-Weste auch Nachteile hat. Teilweise habe ich bereits Probleme den Arm gegen die Schwerkraft anzuheben. Insbesondere kann ich den Ellbogen nicht mehr ausreichend biegen, um mein Gesicht zu berühren (ich kann mit der linken Hand nicht essen oder trinken, ich kann keine Zahnseide verwenden, ...).
Was ich neu kann:
Ich kann mit dem Zehnfingersystem auf der Computer-Tastatur tippen. Allerdings habe ich zu Beginn ein wenig Mühe den Arm auf den Tisch zu heben.
Ich kann die Schnürsenkel meiner Schuhe binden.
Ich kann meine linke Hand gebrauchen um meinen rechten Arm zu waschen.
Was ich immer noch nicht kann (insbesondere weil ich den Ellbogen kaum beugen kann):
Ich kann die linke Hand noch nicht gebrauchen um zu essen oder zu trinken. Ich kann nicht einmal meine Nasenspitze berühren.
Ich habe Mühe einen Kopfhörer (Headset) aufzusetzen.
Mit der Zeit (und insbesondere wegen entsprechendem Training) kann ich den Ellbogen immer besser biegen. Der Fortschritt scheint nicht kontinuierlich, sondern teilweise schubweise zu erfolgen. Aber es dauert einige Wochen, bis ich den Ellbogen ausreichend stark biegen kann, damit ich mit der linken Hand essen und trinken kann.
Ein paar Tage vor dem 2. Kontrolltermin wird mein Arbeitspensum von 50 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Nachdem ich bisher 3 Mal pro Tag die Übungen der Physiotherapie machen konnte, wechsle ich nun auf 2 Mal täglich (vor der Arbeit am Morgen und am Abend noch der Arbeit).
Zweiter Kontrolltermin (etwa 12 Wochen nach der Operation), Ende Januar 2024
Dieses Mal werden 3 Röntgenbilder erstellt. Neu muss ich dazu den Arm seitlich abwinkeln und es wird eine Aufnahme von oben gemacht.
Der Knochenbruch ist noch nicht vollständig verheilt. Aber das ist nicht beunruhigend.
Die Beweglichkeit meines linken Arms wird beurteilt. Wie gut bzw. wie weit kann ich die einzelnen Gliedmasse am Arm bewegen? Habe ich auch ausreichend Kraft für die verschiedenen Bewegungen?
Es ist für den Arzt nicht überraschend, dass einige Bewegungen noch eingeschränkt sind. Es kann durchaus bei zu eine Jahr dauern, bis ich die volle Bewegungsfreiheit wieder erlangt habe.
Es wird festgestellt, dass in der Physiotherapie bisher noch nicht geübt wurde mit dem Arm an den Rücken zu fassen.Ich frage, ob ich wieder Fahrrad fahren darf. Es spricht nichts dagegen, aber ich darf nicht stürzen.
Nach dem 2. Kontrolltermin (3 bis 5 Monate nach der Operation)
Kurze Zusammenfassung: Ich beginne wieder Fahrrad zu fahren.
Ausführliche Version: Weil mir der Facharzt der Orthopädie das Fahrrad fahren erlaubt hat, nutzte ich die nächste Gelegenheit dazu. Glücklicherweise ist es am darauf folgenden Samstag sonnig und relativ warm. Zu Beginn habe ich grossen Respekt vor dem Fahrrad fahren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich ausreichend Kraft im Arm habe, um den Fahrradlenker sicher halten zu können. Aber eigentlich habe ich Muskel-Aufbautraining gemacht und der Arzt hat die Kraft auch mit einfachen Mitteln überprüft. Somit bin ich einfach mal mutig und wage einen Versuch. Ich fahre auf der Quartierstrasse etwa 100 Meter und danach wieder zurück. Keine böse Überraschung. Offenbar habe ich innerhalb der 3 Monate Fahrrad fahren nicht verlernt und mein linker Arm ist kräftig genug. Die grösste Herausforderung ist dabei, den Fahrradlenker alleine mit der linken Hand zu halten, wenn man Handzeichen geben muss um nach rechts abzubiegen. Ich beschliesse eine kleine Trainingsrunde (etwas mehr als 15 km) zu absolvieren. Dabei nehme ich mir vor, mich zu schonen. Bei Steigungen fahre ich nicht, sondern schiebe das Fahrrad. Ausserdem muss ich ab und zu kurze Pausen einlegen, weil es gelegentlich ein wenig im Oberarm zwickt (vermutlich im Piceps). Ich benötige rund 1.5 Stunden für die kleine Trainingsrunde. Das ist eher das Gegenteil einer tollen sportlichen Leistung. Ich bin aber wirklich froh, dass das Fahrrad fahren bereits wieder so gut geklappt hat.
Physiotherapie:
Mitte März 2024 wird mir die Möglichkeit gegeben bei der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) teilzunehmen. Man kann sich das als Fitnessstudio (Gym, «Muckibude») für beeinträchtigte Personen vorstellen (als Ergänzung zur Physiotherapie). Die Einführung erfolgt durch die Physiotherapeutin. Obwohl ich über 45 Jahre alt bin, bin ich oftmals die jüngste Person. Anstelle meine Physiotherapie-Übungen am Morgen zuhause zu machen, gehe ich gelegentlich in die Medizinische Trainingstherapie. Der Fokus liegt klar beim Aufbau der Arm- und Schultermuskulatur.
Dritter Kontrolltermin (etwa 5 Monate nach der Operation), Ende März 2024
Wiederum werden Röntgenaufnahmen aus drei verschiedenen Richtungen gemacht. Auf den Röntgenbildern sind keine Anzeichen von Osteonekrose (Absterben von Knochen) zu erkennen.
Ich bringe meine Besorgnis zum Ausdruck, dass der Fortschritt bei der Beweglichkeit relativ gering ist. Mir wird jedoch versichert, dass das im normalem Ausmass ist. Die Fraktur war schwerwiegend und die Wiederherstellung der vollen Beweglichkeit kann tatsächlich bis zu einem Jahr dauern.
Ich werde ermahnt, die Übungen der Physiotherapie weiterhin gewissenhaft zu machen. Es wird eine 4. «Verordnung zur Physiotherapie» ausgestellt.
Eher zufällig spreche ich an, dass ich als Fernziel wieder schwimmen möchte. Mir wird empfohlen, damit nicht länger zu warten und möglichst bald wieder mit schwimmen zu beginnen.
Erfahrungsbericht für die Diagnose «Stark dislozierte proximale Humerusfraktur links» (Zusammenfassung für Laien: Linker Oberarmknochen nahe am Schultergelenk gebrochen, Bruchstücke stark verschoben).
Der Unfall ereignete sich anfangs November 2023 in der Schweiz. Ich verwende Schweizer Rechtschreibung (insbesondere kein scharfes S bzw. ß) und benutze im Zweifelsfall mehrere Begriffe (die in Deutschland und in der Schweiz üblich sind).
Ich bin männlich und war zum Unfallzeitpunkt 46 Jahre alt. Ich betrachte mich als Laie bei Gesundheitsthemen. Weil ich als Arbeitnehmer in der Medizinaltechnik-Branche tätig bin, kenne ich vereinzelte Fachbegriffe und habe Kenntnisse einiger technischer Aspekte und Hintergründe. Deshalb war es für mich aus beruflichen Gründen interessant, das Gesundheitswesen in Aktion zu erleben. Es handelte sich um meinen ersten ernsthaften Unfall und um meinen ersten Krankenhausaufenthalt seit meiner Geburt. Ich lebe alleine in einer Wohnung, wodurch ich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auf ein wenig fremde Hilfe angewiesen war.
Der Unfall
Kurze Zusammenfassung: Ich werde auf dem Fussgängerstreifen angefahren. Ich vermute, dass mein linker Oberarm gebrochen ist. Weil ich keine Gefühlsempfindung im Arm mehr habe, will ich keine Zeit verlieren und lasse mich vom Autofahrer in das nahe gelegene Krankenhaus fahren.
Ausführliche Version: Ich wurde während der Abenddämmerung auf einem Fussgängerstreifen von der rechten Front eines grösseren Autos (SUV) am rechten Bein erfasst. Ich wurde nicht weggeschleudert, aber ich rutschte seitlich von der Kühlerhaube und prallte liegend auf dem Boden auf. Nach dem Aufprall auf dem Boden konnte ich mich selbstständig aufsetzen. In den ersten paar Sekunden war mir die Schwere der Verletzung nicht bewusst. Ich dachte mir etwas wie «Was für ein A..., mich anzufahren. Aber was soll’s? Ich lasse mir mal die Kontaktdaten geben (falls später ein Problem auftaucht) und dann gehe ich nach Hause». Daraus wurde allerdings nichts.
Nach ein paar Momenten wurde mir klar, dass mit meinem linken Arm etwas nicht stimmte. Vermutlich ging ich bereits damals davon aus, dass mein Oberarm gebrochen war. Ich versuchte krampfhaft mein Wissen über Anatomie und Skelettaufbau in Erinnerung zu rufen. In der Zwischenzeit war der Autofahrer (Personenwagen-Lenker) bei mir angelangt, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Vermutlich haben wir gemeinsam meine Jacke ausgezogen. Der Autofahrer machte mich darauf aufmerksam, dass am linken Ellbogen eine blutige Stelle war (die ich jedoch nicht sehen konnte). Er machte mit seinem Smartphone ein Foto, um mir das Ausmass aufzuzeigen. Das beunruhigte mich nicht sonderlich, weil die blutige Stelle nur einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter hatte und gemäss meiner Einschätzung mit einem grösseren Pflaster «repariert» werden konnte. Ich war aber wesentlich besorgter darüber, dass ich in meinem linken Arm keine Gefühlsempfindung mehr hatte (er fühlte sich irgendwie «fremd» an). Ich konnte mit meiner rechten Hand ertasten, dass da etwas war; aber ich musste erst hinschauen um sicher zu sein, dass das mein linker Arm war. Damit war für mich klar, dass ich ins Krankenhaus musste. Der Autofahrer hat mich ins Krankenhaus gefahren, was trotz der kurzen Distanz (rund 1 km) im Abendverkehr einige lange Minuten gedauert hat.
In der Notaufnahme: Teil 1: Bestandsaufnahme / Untersuchungen
Kurze Zusammenfassung: Auf den ersten Blick scheint meine linke Schulter ausgerenkt (ausgekugelt). Nach einer gründlichen Kontrolle (wie nach Verkehrsunfällen üblich) und einer Überprüfung mit der Computertomographie (CT) wird klar, dass die Schulter nicht ausgerenkt, aber der Oberarm gebrochen ist.
Ausführliche Version: Bei der Notaufnahme (Notfallstation) musste ich kurz warten (weniger als 5 Minuten). Ich war wirklich froh, dass ich mich während der Wartezeit auf einen breit stehenden Stuhl setzen konnte. Eine der ersten Gesundheitsfachpersonen die mich erblickte, meinte dass meine Schulter wie ausgerenkt (ausgekugelt) aussieht.
Ich durfte mich hinlegen und dann ging es auch schon los. Offenbar hatte eine Ärztin das Kommando und bis zu zwei Gesundheitsfachpersonen haben bei Bedarf Unterstützung geleistet. Selbstverständlich kann ich mich nicht an alle Details oder die Reihenfolge der Untersuchungen und Fragen erinnern:
Ich wurde nach Vorname, Name, Adresse und Geburtsdatum gefragt.
Ich wurde nach Gewicht und Grösse gefragt.
Ich durfte erzählen was passiert ist: Verkehrsunfall: Auf dem Fussgängerstreifen von rechts angefahren, nicht weggeschleudert, aber irgendwie herumgedreht, …
«Haben Sie Schmerzen?» «Wo haben Sie Schmerzen?» «Wie stark sind die Schmerzen (1 für schwach bis 10 für sehr stark)?»
Ich wurde nach der Aufprallgeschwindigkeit gefragt. «Ist das Auto beschädigt?» «Ist das Auto noch fahrtüchtig?» «Haben die Airbags ausgelöst?»
Anmerkung: Die Gesundheitsfachpersonen machten sich keine Sorgen um das Auto, sondern mit diesen Fragen sollte indirekt die Fahrzeug-Geschwindigkeit bzw. die Heftigkeit des Aufpralls abgeschätzt werden.
«Sind Sie mit dem Kopf aufgeprallt?» «Waren Sie bewusstlos?» «Haben Sie Schmerzmittel eingenommen?»
Ich wurde nach (regelmässig) eingenommenen Medikamenten (z.B. Blutverdünner), Vorerkrankungen, bereits bestehenden Gesundheitsproblemen, Allergien und Problemen bei Leber und Niere befragt.
Es wurde ein kurzer Funktionstest des linken Arms durchgeführt: «Bewegen Sie die Finger, machen Sie eine Faust, spreizen Sie die Finger» (alles erfolgreich). Ebenso wird getestet, ob Berührungen an der linken Hand und am linken Arm festgestellt werden können (was glücklicherweise wieder möglich war).
Das Problem am linken Arm wird vorerst sachlich nüchtern als «Fehlstellung der Schulter» vermerkt (wie ich später in den Entlassungspapieren nachlesen kann).
Ich wurde entkleidet: «Sollen wir das T-Shirt zerschneiden oder sollen wir versuchen es auszuziehen?» Bei mir war ausziehen des T-Shirts möglich.
Die Hosen (Jeans) werden erst später ausgezogen.
Die Armbanduhr wurde abgenommen. Ich wurde nach Schmuck und abnehmbaren Prothesen gefragt (Zunge raus strecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing).
Überwachungsgeräte werden angehängt: Messung von Puls (Anzahl Pulsschläge pro Minute), Blutdruckmanschette (Messung alle 15 Minuten), Messung von Sauerstoffsättigung im Blut, …, Körpertemperatur, Atemfrequenz
Für Analysen wurde Blut abgenommen. Bei mir hatten die Gesundheitsfachpersonen ein wenig Mühe damit, weil mein rechter Arm kalt war und die Blutgefässe deshalb schwierig zu finden waren.
Mir wurde ein intravenöser Zugang am rechten Arm gelegt und ein «Tropf» angehängt (d. h. Infusion, vermutlich mit Salzwasser).
Mir wurde gesagt, dass ich momentan noch einen hohen Adrenalinpegel habe. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ich beim Absinken des Adrenalinpegels die Schmerzen stärker verspüren dürfte. Deshalb wurde mir Morphium in niedriger Dosis verabreicht (ebenfalls als «Tropf»). Um es klarzustellen: Ich habe keine psychoaktive Wirkung wahrgenommen.
Das Stethoskop wurde eingesetzt, vermutlich für den Herzschlag aber auch für die Atemgeräusche in beiden Lungenhälften.
Es wurde Sonografie (umgangssprachlich «Ultraschall») verwendet, vermutlich um Flüssigkeitsansammlungen (z. B. innere Blutungen) oder Knochenbrüche am Oberkörper aufzufinden.
Der Darmausgang wurde kontrolliert: Werden Berührungen wahrgenommen? Kann der Schliessmuskel kräftig geschlossen werden? Hat es da irgendwo Blut?
Es wurde einfache Funktionstests der Extremitäten durchgeführt: «Drücken Sie mit Ihrem Arm (Bein) gegen meine Hand.»
Es wurden noch einige weitere Dinge überprüft, was mir als Laie jedoch nicht aufgefallen ist oder was ich nicht einzuordnen vermochte. Ich konnte das lediglich in den Austrittspapieren nachlesen (Fehlstellung der Hüfte?, Verletzungen am Gesicht?, ...).
In einer kurzen Pause bei den medizinischen Untersuchungen erscheint eine Mitarbeiterin aus der Administration. Sie will wissen ob ich die Krankenversicherungskarte (Deutschland: Gesundheitskarte) dabei habe, was bei mir nicht der Fall war. Das war aber offenbar kein Problem, weil ich den Namen und Hauptsitz der Krankenkasse nennen konnte. Es war ausreichend, dass ich mich mit der Identitätskarte (Personalausweis) ausweisen konnte.
Ich wurde nach der Beschäftigungssituation, dem Arbeitgeber, der zuständigen (Unfall-) Versicherungsgesellschaft und den Kontaktdaten eines Angehörigen gefragt.
Nach einiger Wartezeit wurde ich mit der Liege zum CT (Computertomograph, auch als Schichtröntgen bekannt) gefahren. Für die Untersuchung wurde ich (inklusive Infusionsbeutel) auf eine spezielle Liege «umgebettet», die während der Untersuchung hin- und hergefahren werden kann. Wiederum Frage nach Schmuck (Zunge rausstrecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing), entfernbaren Prothesen, Körpergewicht, Allergien und Problemen mit den Nieren (im Hinblick auf den Einsatz von Kontrastmittel). Das CT ist mit Lautsprecher und Mikrofon ausgestattet. Somit ist während der Untersuchung eine mündliche Kommunikation zwischen Patient und CT-Operator möglich. Beispielsweise wird über die Einleitung des Kontrastmittels informiert oder es gibt Anweisungen wie beispielsweise: «Tief einatmen und danach Atmen kurz anhalten». Es wurde nicht nur die Schulter bzw. der Arm mit dem CT angeschaut, sondern es wurde der gesamte Bereich von Kopf bis Hüfte betrachtet. Offenbar handelt es sich dabei um ein Standardvorgehen bei derartigen Verkehrsunfällen, damit auch allfällige weitere Verletzungen entdeckt werden können.
Nach den CT war für die Gesundheitsfachpersonen erkenntlich, dass die Schulter nicht ausgerenkt war, sondern dass der Oberarmknochen gebrochen war.
Ich wurde wieder auf die ursprüngliche Liege «umgebettet» und in die Notaufnahme zurückgefahren.
Nach einiger Wartezeit wurde ich auch noch zum Röntgen gebracht. Es wurden 2 Aufnahmen der Schulterregion aus unterschiedlichen Richtungen gemacht.
Für mich war ein wenig irritierend, dass nicht sofort mit der detaillierten Untersuchung der offensichtlichen Verletzung an Schulter / Oberarm begonnen wurde. Rückblickend macht dieses Vorgehen aber durchaus Sinn. Bei einem Unfall mit ungewissem Schadensausmass ist es wichtig, dass zuerst systematisch nach möglichen Verletzungen und Problemen gesucht wird. Erst danach werden spezifische Untersuchungen für die entdeckten Probleme durchgeführt. Selbstverständlich würde vom systematischen Vorgehen abgewichen, wenn irgendein Problem akut wird und somit eine dringende Reaktion erfordert.
In der Notaufnahme: Teil 2: Erste Diagnose / Vorschlag zur Behandlung
Kurze Zusammenfassung: Durch einen Facharzt der Orthopädie wird mir erklärt, dass der Oberarmknochen zwischen dem runden Kopf und dem röhrenförmigen Schaft gebrochen ist. Leider sind die Bruchstücke stark verschoben, weshalb eine Operation notwendig ist, um die Bruchstücke des Knochens mit einer Platte wieder aufeinander auszurichten. Es besteht ein kleines Risiko, dass der Kopf des Oberarmknochens absterben könnte, was eine weitere Operation notwendig machen würde. Vor der Verlegung auf das Krankenzimmer wird mir eine Desault-Weste angezogen, die ich während den nächsten 6 Wochen praktisch immer tragen werde.
Ausführliche Version: Nach einiger Wartezeit erschien ein Facharzt der Orthopädie. Er wollte mit mir die Ergebnisse der Untersuchungen besprechen und mich über das weitere Vorgehen informieren. Um die Situation zu visualisieren verwendete er Bildmaterial, dass aus den Daten des CT errechnet wurde. Man sah im Wesentlichen die Knochen rund um die Schulter. Es war erkennbar, dass der Oberarmknochen (Fachbegriff: Humerus) nahe am Schultergelenk gebrochen war (Fachbegriff: Proximale Humerusfraktur). Die Bruchstelle lag beim Hals des Oberarmknochens, also zwischen dem kugelförmigen Kopf und dem röhrenförmigen Schaft. Der Oberarmknochen war komplett gebrochen, nicht nur irgendwie angebrochen. Es war jedoch problematisch, dass die beiden Bruchstücke des Oberarmknochens nicht mehr aufeinander ausgerichtet waren (unpassender Winkel) und die beiden Enden der Bruchstücke relativ weit voneinander entfernt bzw. verschoben waren (Fachjargon: stark disloziert).
Gemäss seiner Einschätzung (er ist nicht der Experte für Schultern) muss hier eine Operation stattfinden, um die beiden Bruchstücke des Oberarmknochens mit einer Platte wieder aufeinander auszurichten. Er war der Meinung, dass das in meinem Alter gut verheilen sollte. Bei älteren Patienten wird stattdessen oft eine Prothese für den oberen Teil des Oberarmknochens eingesetzt. Ich wurde noch darauf hingewiesen, dass ein Risiko besteht: Bei derartigen Knochenbrüchen (bzw. Krafteinwirkung durch den Aufprall beim Unfall) kann es vorkommen, dass die Blutgefässe zur Versorgung des Knochens beschädigt werden. Deshalb könnte der Knochen (hier insbesondere der kugelförmige Kopf) absterben (Fachbegriff: Osteonekrose). Als Konsequenz würde der obere Teil des Oberarmknochens in einer weiteren Operation durch eine Prothese ersetzt (wie das bei älteren Patienten gleich zu Beginn gemacht wird).
Aufgrund der Position am Körper wird diese Operation unter Vollnarkose durchgeführt.
Ich musste mich rasch mit der Tatsache anfreunden, dass ich am nächsten Tag operiert werde. Der Facharzt hielt eine konservative Behandlung (also ohne Operation) für unrealistisch.
Nach dem Besuch des Facharztes wurde mir eine Desault-Weste angezogen. Diese Desault-Weste wurde für die nächsten 6 Wochen zu meinem ständigen Begleiter.
Erste Nacht
Kurze Zusammenfassung: Nach rund 4 Stunden in der Notaufnahme werde ich in ein Krankenzimmer verlegt und darf das letzte Mal vor der Operation etwas essen.
Ausführliche Version: Nach rund 4 Stunden in der Notaufnahme werde ich in ein Krankenzimmer verlegt (ich werde von der Liege auf ein Krankenbett umgebettet und damit ins Krankenzimmer gefahren). Vor dem Verlassen der Notaufnahme wird an meinem rechten Handgelenk ein Papierband mit Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum, Eintrittsdatum und weiteren Informationen inklusive QR-Code und Barcode angebracht. Offenbar wirkte ich ein wenig betrübt, weil ich irgendwie enttäuscht oder gar verärgert war, dass eine Operation notwendig ist. Die Pflegefachperson die mich ins Krankenzimmer fährt, macht mich darauf aufmerksam, dass ich doch eigentlich Glück gehabt habe. Dem musste ich tatsächlich zustimmen: Ein Verkehrsunfall kann leicht auch wesentlich tragischere oder fatalere Folgen haben.
Inzwischen ist es 22 Uhr abends. Mir wird klar gemacht, dass ich jetzt die letzte Gelegenheit habe, um vor der anstehenden Operation noch etwas zu essen. Um diese Zeit ist nur ein bescheidenes Angebot verfügbar. Ich kann zwischen Sandwich und «Birchermüesli» (Müsli mit Haferflocken, Früchten und Joghurt) wählen. Ich darf Schmerzmittel-Tabletten schlucken und ich hänge am Tropf (vermutlich mit Salzwasser). Mir ist klar, dass ich vor der Operation noch einige administrative Angelegenheiten erledigen muss, aber das verschiebe ich auf den nächsten Morgen (Büro-Öffnungszeiten). Ich schlafe schlecht, was mich aber nicht erstaunt.
Der Morgen nach dem Unfall: Meldung an den Arbeitgeber und die Versicherung
Es ist wichtig den Arbeitgeber darüber zu informieren, dass man nicht zur Arbeit kommen kann. Einerseits ist das wichtig für den Vorgesetzten, andererseits ist das (zumindest in der Schweiz) auch wichtig, um die zuständige Unfallversicherung zu informieren.
In anderen Lebenssituationen (Arbeitslosigkeit, Rente, …) muss ein Unfall ebenfalls gemeldet werden (möglichst am gleichen Tag, spätestens jedoch am nächsten Arbeitstag). Dabei ist vielleicht weniger offensichtlich, wie und wo man sich melden muss. Aber meistens hat man eine Ansprechperson oder zumindest irgend eine Kontaktmöglichkeit, bei der man sich telefonisch nach dem weiteren Vorgehen erkundigen kann.
Informationen vor der Operation
Kurze Zusammenfassung: Ich werde (nochmals) darüber informiert, dass in einer Operation unter Vollnarkose die Bruchstücke des Oberarmknochens mit einer Platte zusammengefügt werden. Ich werde über die üblichen Risiken einer Operation (insbesondere Infektionen) informiert. Im Hinblick auf die Vollnarkose werde ich von einem anderem Arzt über bekannte Probleme (Allergien, Vorerkrankungen, Kreislaufschwäche, ...) befragt.
Ausführliche Version: Am Vormittag vor der Operation kommt die zuständige Fachärztin für Schulteroperationen bei mir am Bett vorbei. Sie erklärt mir anhand des Röntgenbildes den aktuellen Zustand sowie Sinn, Zweck und Risiken der Operation. Ihre Erklärungen und Aussagen sind im Wesentlichen identisch mit den Informationen, die mir bereits am Vorabend durch den Facharzt der Orthopädie gegeben wurden. Ich werde über die üblichen Risiken bei Operationen (insbesondere durch Infektionen) hingewiesen. Einige Tage später kann ich in den Entlassungspapieren nachlesen, dass die Operation als «Osteosynthese mit Philosplatte» (PHILOS = Proximal Humerus Interlocking System) bezeichnet wird (siehe https://www.orthopaedie-neurochirurgie.com/orthopaedie-spardorf/oberarm.html für eine Illustration einer «Platte», siehe https://www.stadt-zuerich.ch/triemli/de/index/kliniken_institute/allgemeinchir_handchir_unfallchir/unfallchirurgie/philos.html für Vorteile einer «Philosplatte»). Auf meinem linken Handrücken wird mit einem Stift mit wasserfester Farbe eine Kennzeichnung vorgenommen (mutmasslich um das Risiko von Verwechslungen zu reduzieren). Ich erhalte ein Formular, auf dem ich die Kontaktdaten einer Person notieren kann, die nach der Operation telefonisch über den Verlauf der Operation informiert wird.
Ebenfalls vor der Operation kommt noch ein Facharzt der Anästhesie (für die Narkose) bei mir am Bett vorbei. Er hat eine Menge Fragen: Wann habe ich letztmals gegessen, wann getrunken, eingenommene Medikamente, Blutverdünner, Vorerkrankungen, bestehende Gesundheitsprobleme und Einschränkungen, bekannte Allergien, Probleme bei Organen, Schmuck und abnehmbaren Prothesen (Zunge rausstrecken, vermutlich Überprüfung auf Zungenpiercing), Kreislaufprobleme, Fitnesszustand (schweres Atmen beim Treppensteigen?), kann der Kopf nach hinten geneigt werden (für allfälliges Einführen von Beatmungsschlauch). Ich werde über Risiken einer Vollnarkose aufgeklärt und darauf hingewiesen, dass Medikamente ohne Zulassung für diesen Verwendungszweck (Off-Label) verwendet werden.
Von der Narkose bis zum Aufwachraum
Kurze Zusammenfassung: Es wird gewissenhaft geprüft, ob ich der richtige Patient bin und ob die korrekte Operation eingeplant ist. Vor der Operation werde ich an ein Überwachungsgerät angeschlossen, am rechten Arm wird ein weiterer intravenöser Zugang gestochen und mir wird eine Atemmaske für Mund und Nase aufgesetzt. Ich schlafe sanft und schnell ein. Wegen der Vollnarkose habe ich keine Erinnerung an die Operation. Beim Aufwachen im Aufwachraum wird mir die Atemmaske abgenommen, aber noch wird mir mit einem Schlauch Sauerstoff in beide Nasenlöcher geleitet. Nach etwa einer Stunde im Aufwachraum werde ich ins Krankenzimmer zurückgebracht.
Ausführliche Version: Der Zeitpunkt der Operation wird scheinbar ein wenig dynamisch festgelegt. Offenbar wurde mein Termin für die Operation plötzlich um mehr als eine Stunde vorverlegt. Ich werde mit dem Krankenbett zum Übergabepunkt für die Anästhesie gefahren. Wiederum werde ich vom Krankenbett auf eine Liege «umgebettet». Ein verantwortlicher Mitarbeiter überprüft nochmals meine Daten: Stimmen Name, Geburtsdatum und geplante Operation überein? Ich werde an einen Standplatz gefahren, an dem mich eine Fachärztin für Anästhesie in Empfang nimmt. Sie verwickelt mich in ein Gespräch und bereitet die Anästhesie vor. Mein rechter Arm wird auf eine separate Auflage neben der eigentlichen Liege gelegt. Ich werde an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut, ...) angeschlossen. Am rechten Arm wird ein weiterer intravenöser Zugang gestochen. Normalerweise werden die zahlreichen Sensoren und Schläuche auf beide Arme verteilt, was bei einer Operation am Arm jedoch nicht möglich ist. Mir wird eine Atemmaske aufgesetzt, die Mund und Nase bedeckt. Nach wie vor kann ich wie gewöhnlich atmen. Für die eigentliche Einleitung der Anästhesie ist ein weiterer Facharzt für Anästhesie anwesend (vermutlich um bei einer allergischen Reaktion rasch handeln zu können). Ich schlafe sanft und schnell ein.
Über die Operation selbst kann ich aufgrund der Vollnarkose nichts erzählen.
Im Aufwachraum erlange ich wieder das Bewusstsein. Mir wird gleich die Atemmaske abgenommen und mir wird ein Becher mit Wasser gereicht. Ich stelle fest, dass mir mit einem kleinen Schlauch Sauerstoff in beide Nasenlöcher geleitet wird. Ich hänge immer noch am Tropf (vermutlich Salzwasser) und bin an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut, ...) angeschlossen. Ich habe am linken Arm einen Verband der bis zur Hand reicht (unter der Desault-Weste).
Nach einiger Zeit erscheint die Fachärztin, die die Operation durchgeführt hat. Sie vermeldet den Erfolg der Operation und nennt mir einige Angaben zur vorerst zulässigen Beweglichkeit der Schulter. Ich kann mir diese Angaben nicht merken, weil vermutlich einige Fachbegriffe verwendet werden, die mir unbekannt sind. Das ist kein Problem, weil mir das später vom Physiotherapeut erklärt wird.
Nach etwa einer Stunde im Aufwachraum wird der Sauerstoffschlauch bei der Nase entfernt und ich werde ins Krankenzimmer zurück gefahren.
Die ersten Tage nach der Operation im Krankenhaus
Kurze Zusammenfassung: Nach und nach werden das Überwachungsgerät, der Tropf und der Verband an meinem linken Arm entfernt. Ich erhalte erste einfache Instruktionen zur Physiotherapie und es werden nochmals Röntgenbilder gemacht. 3 Tage (3 Nächte) nach der Operation werde ich mit den Entlassungspapieren (Austrittsbericht, ärztliches Zeugnis, Verordnung zur Physiotherapie, Rezept für Schmerzmittel) aus dem Krankenhaus entlassen.
Ausführliche Version: Anfangs bin ich noch an ein Überwachungsgerät (Puls, Blutdruckmessung alle 30 Minuten, Sauerstoffsättigung im Blut, …) angeschlossen und ich hänge am Tropf (vermutlich Salzwasser). Die Blutdruckmanschette am Oberarm beeinträchtigt offenbar ein wenig die Feinmotorik in meinem rechten Arm. Insbesondere wenn die Blutdruckmanschette zur Blutdruckmessung aufgepumpt wird, sollte man besser kein Glas in der Hand halten. Nach und nach werden zuerst das Überwachungsgerät und später der Tropf entfernt, wodurch ich mehr Bewegungsfreiheit erhalte.
Der Verband an meinem linken Arm ist zu Beginn zu straff gewickelt. Mich schmerzt es nicht am linken Oberarm (wo ich operiert wurde), sondern mich schmerzt es wegen dem straffen Verband am linken Unterarm. Weil ich so unmöglich schlafen kann, bitte ich die Pflegefachperson den Verband am linken Unterarm zu lockern, was sie gerne macht. Bald werde ich auch den Verband los und habe dann für die ersten drei Wochen nur noch ein sehr grosses Pflaster auf der Operationswunde.
Bei der Körperpflege (Waschen) muss ich feststellen, dass am linken Arm und auf den angrenzenden Bereichen von Brust und Rücken irgendwie eine rötliche Farbe vorhanden ist. Mir wird von der Pflegefachperson erklärt, dass es sich dabei ein Desinfektionsmittel (manchmal auch in oranger Farbe) handelt, dass vor der Operation zum Einsatz kam. Ebenfalls erkenne ich, dass die Haut auf der linken Seite meiner Brust gelb ist, was gemäss der «Farbenlehre» der Hämatome (Blutergüsse) die letzte Phase vor der Rückkehr zur normalen Hautfarbe darstellt. Das macht mir ein wenig zu schaffen, weil ich so etwas noch nie so grossflächig gesehen habe.
Ich kann selbst essen, aber bei gewissen Speisen ist das nur mit entsprechender Vorbereitung durch andere möglich. Ich kann mir kein Butterbrot streichen und ich kann kein Fleisch scheiden. Im Krankenhaus kann ich jeweils darum bitten, dass mir Butter und Marmelade (Konfitüre) auf das Brötchen gestrichen wird. Auf Wunsch wird das Fleisch bereits in der Krankenhaus-Küche in Würfel geschnitten.
Am ersten oder zweiten Tag nach der Operation erhalte ich Besuch einer Physiotherapeutin, die grundlegende Bewegungen der Schulter überprüft. Noch kann ich die Schulter nur sehr eingeschränkt bewegen (kleine Winkel). Mir werden 3 Übungen gezeigt, die ich bereits nach der Operation machen darf:
Bewegen der Finger: Jeweils abwechselnd die Finger strecken (spreizen) und die Hand zu einer Faust ballen.
«Schultergürtel» (Übung im Sitzen durchführen): Beide Schultern jeweils nach vorne, hinten, unten und oben bewegen.
«Brustwirbelsäule» (Wirbelsäule im Bereich der Brust, Übung im Sitzen durchführen): Jeweils abwechselnd im Bereich der Brust nach vorne beugen («runden Rücken machen», vorne nach unten blicken) und Wirbelsäule möglichst durchstrecken (hochnäsig nach oben blicken).
An jedem Tag erhalte ich Besuch von einer Fachärztin der Orthopädie (offenbar an jedem Tag eine andere Person), die sich nach meinem Befinden erkundigen (Schmerzen, …). Offensichtlich wird von den Pflegefachpersonen ein detaillierter Bericht geführt, damit die Ärzte auch gleich informiert sind. Beispielsweise wird die Wundheilung jeweils bei der täglichen Körperpflege von den Pflegefachpersonen kontrolliert und rapportiert, weshalb die Ärzte das nicht noch einmal kontrollieren müssen.
Am zweiten Tag nach der Operation werden Röntgenbilder der Schulter gemacht (von zwei verschiedenen Richtungen).
Drei Tage (drei Übernachtungen) nach der Operation soll ich aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ich habe mich mit einem nahestehenden Verwandten abgesprochen und habe einen konkreten Plan welche Art von externer Betreuung ich bei mir zuhause brauche. Jedoch habe ich noch eine Menge offener Fragen, wie ich meinen Alltag umgestalten muss. Auch in der letzten Nacht im Krankenhaus schlafe ich schlecht. Am frühen Morgen beginne ich im Internet nach einer passenden «Selbsthilfegruppe» zu suchen. Vermutlich kann ich mit den Stichworten «Selbsthilfe» und «Armbruch» die Webseite «meinarmbruch.de» auffinden. Dort finde ich genau die Informationen, die ich jetzt brauchen kann. Nach etwa einer Stunde habe ich die notwendigen Informationen zusammengesucht. Mir war bereits klar, dass ich mir Schuhe mit Klettverschlüssen kaufen werde. Durch die Informationen von «meinarmbruch.de» kann ich meine Einkaufsliste um weitere Dinge erweitern, die ich bald brauchen werde.
Nach der Körperpflege am letzten Tag kann ich wieder meine normale Kleidung anziehen. Eine Pflegefachperson erkundigt sich bei mir nach der notwendigen externen Hilfe, die ich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus benötige. Es wird veranlasst, dass ich Hilfe bei der Körperpflege bekomme und dass mir Mittagessen geliefert wird. Gelegentliche Arbeiten im Haushalt werden durch einen nahestehenden Verwandten übernommen.
Mir wird eine Terminvereinbarung für die erste Kontrolle bei der Orthopädie (6 Wochen nach der Operation) überreicht.
Bevor ich gehen kann, muss ich auf die Entlassungspapiere warten, die mir beim täglichen Besuch der Fachärztin der Orthopädie überreicht werden. Ich werde darauf hingewiesen, dass ich die Desault-Weste während den ersten 6 Wochen prinzipiell immer tragen muss (Ausnahmen: Körperpflege und Physiotherapie). Die Fäden der Operationswunde sollen 12 bis 14 Tage nach der Operation durch den Hausarzt entfernt werden und der Hausarzt soll die Operationswunde regelmässig überprüfen. Ich erhalte die sogenannte «Verordnung zur Physiotherapie» mit dem Hinweis, dass ich mich möglichst rasch um Termine bemühen soll, weil bei Physiotherapeuten unter Umständen Wartezeiten bestehen. Ebenfalls erhalte ich ein ärztliches Zeugnis, mit dem ich für 6 Wochen wegen Unfall zu 100% arbeitsunfähig geschrieben werde. Ich erhalte ein Rezept, um in einer Apotheke Schmerzmittel beziehen zu können. Der Austrittsbericht hat total 3 Seiten, mit Diagnose, Allergien, Operationen, Beurteilung / Verlauf, Medikamente, Procedere (Anweisungen für den Hausarzt), Ausmass der Arbeitsunfähigkeit sowie dem Rapport der Notfallaufnahme. Insgesamt ist das interessant zu lesen, aber ich brauche öfters die Hilfe des Internets um die Fachbegriffe zu interpretieren.
Ich esse im Krankenhaus noch das Mittagessen. Danach lasse ich mich von einem Arbeitskollegen nach Hause fahren.
Die ersten Tage nach der Operation zu Hause
Die ersten Stunden zu Hause:
Tja, jetzt bin ich wieder zuhause und muss mit der neuen Situation irgendwie zurecht kommen. Ich überprüfe den Inhalt des Kühlschranks: Weil ich nur 4 Nächte nicht zu Hause war, ist noch alles in Ordnung (nichts verrottet, nichts muss weggeschmissen werden). Ich leere den Briefkasten. Ich überprüfe meine Einkaufsliste und mache mich bereit um Einkaufen zu gehen. Als erstes geht es zum Schuhgeschäft, um Schuhe mit Klettverschlüssen zu kaufen. Im Schuhgeschäft frage ich gleich das Verkaufspersonal nach geeigneten Schuhen und erkläre, dass ich keine Schnürsenkel binden kann. Mir wird eine kleine Auswahl an Schuhen ohne Schnürsenkel gezeigt und ich kann ein passendes Modell wählen das zur Jahreszeit (November und Dezember) passt. Noch im Schuhgeschäft ziehe ich meine normalen Schuhe (mit ungebundenen Schnürsenkeln) aus und ziehe die neuen Schuhe mit Klettverschlüssen an. Als nächstes geht es gleich in den Supermarkt und ich kaufe das Nötigste für die nächsten Tage und ein paar spezielle Dinge, die mir das Leben als «Einhändiger» erleichtern sollen.
Irgendwann meldet sich eine Person der ambulanten Pflege telefonisch bei mir. Es wird ein erster Termin für die sogenannte Bedarfsabklärung am Nachmittag des nächsten Tags vereinbart.
Am späten Nachmittag wird mir von einem Arbeitskollegen mein Arbeits-Laptop vorbeigebracht. Somit wäre mein Home-Office wieder betriebsbereit, aber um diese Zeit dürfte ich im Büro niemanden mehr erreichen. Ich verschiebe meine Kontaktaufnahme mit meinem Vorgesetzten und der Personalabteilung auf den nächsten Tag.
Die ersten 6 Wochen nach der Operation zu Hause
Für Anleitungen aller Art ist die Plattform YouTube eine reichhaltige Quelle. Als Stichworte zur Suche nach passenden Informationen empfehle ich: «einhändig», «mit einer Hand», «einhandblog» oder «einhand blog» (Blog einer Person mit halbseitiger Lähmung), «ZHAW einhändig» (Videos erstellt von Ergotherapie-Studenten der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften).
Viele werden den Spruch «Ich habe eine Hand zu wenig» kennen. Aber damit wird das eigentliche Problem erstaunlich gut umschrieben. Tatsächlich hat man eigentlich einen Arm zu wenig. Das «unter den Arm klemmen» (beispielsweise einer Zeitung) ist nicht mehr möglich. Meine linke Hand ist nicht nutzlos. Ich kann meine linke Hand gebrauchen um Dinge (z.B. ein Getränkeglas) festzuhalten (schätzungsweise bis zu einem Gewicht von 0.5 kg). Jedoch kann ich meinen linken Arm nicht einsetzen, um mit der linken Hand etwas zu ergreifen. Meine linke Hand ist faktisch rechts vor meinem Bauch positioniert.
Man sollte die alltäglichen Handgriffe und Tätigkeit überdenken. Intuitiv verwenden wir beide Hände meist gleichzeitig. Die nichtdominante Hand wird vermutlich häufiger für das Festhalten eines Gegenstands verwendet (z.B. Smartphone halten), während die dominante Hand für die Interaktion mit dem Gegenstand bzw. die feinmotorischen Bewegungen genutzt wird.
Wenn man nur noch bei einer Hand die volle Bewegungsfreiheit hat, muss man seine Bewegungsabläufe entsprechend anpassen. Gewisse Aufgaben müssen in kleinere Teilschritte aufgeteilt werden. Anstelle der nichtdominanten Hand (zum Festhalten von Gegenständen) werden vermutlich mehr freie Ablageflächen benötigt, damit der Gegenstand für die notwendige Interaktion hingestellt oder hingelegt werden kann.
Das kann ich selbstständig tun:
Kleidung an- und ausziehen (Socken, Unterhosen, T-Shirts, Langarm-Shirts, Pullover, Jacken)
Anmerkung: Nur beim T-Shirt mache ich mir die Mühe, den Ärmel über den gebrochenen Arm zu streifen. Bei allen anderen Kleidungsstücken lasse ich den linken Ärmel leer (was bei anderen Personen möglicherweise den Eindruck erwecken könnte, dass mein Arm amputiert ist).
Anmerkung: Bei der Jacke ist der Reissverschluss die grösste Herausforderung. Man sollte das durchaus in aller Ruhe üben.
Anmerkung: Enge Hosen sind unpraktisch. Weite Hosen sind wesentlich praktischer bzw. einfacher an- und auszuziehen. Reissverschluss kann ich gut handhaben, aber das zuknöpfen ist je nach Hose schwierig oder unmöglich.
Mütze und Handschuhe an- und auszuziehen (siehe https://www.meinarmbruch.de/forum/topic/muetze-mit-einer-hand-anziehen/).
Wäsche waschen (siehe https://www.meinarmbruch.de/forum/topic/waesche-waschen/)
Fingernägel und Zehennägel mit einer kleinen Schere schneiden. Nagelfeile benutzen.
Rasieren (mit Elektrorasierer)
Zähne putzen (mit Ultraschall-Zahnbürste)
Einkaufen mit einer Tragetasche (mit langen Trageriemen, die über die rechte Schulter gehängt werden kann), wobei ich mir selbst ein Gewichtslimit von 5 kg gesetzt habe.
Ich kann Joghurt-Becher öffnen. Dazu halte ich den Joghurt-Becher mit der linken Hand und ziehe den Deckel mit der rechten Hand ab.
Ich kann Flaschen mit Drehverschluss öffnen. Dazu setze ich mich auf einen Stuhl, klemme die Flasche zwischen den Oberschenkeln ein und kann dann den Deckel mit der rechten Hand aufschrauben. (Für alternative Methode siehe https://www.youtube.com/watch?v=Qu8dl0mZBW8, «Einhändig Flasche öffnen»).
Lebensmittelverpackungen kann ich öffnen, jedoch verwende ich häufiger die Schere, wo eigentlich «hier aufreissen» vorgesehen wäre.
Ich kann einen Computer bedienen, wobei meine Geschwindigkeit beim Tippen auf der Tastatur nur etwa 20% bis 30% beträgt.
Es ist schwierig die Tastenkombination Strg + Alt + Entf (in der Schweiz: Ctrl + Alt + Del) zu drücken. Ich habe erst nachträglich herausgefunden, dass die Tastenkombination Strg + AltGr + Entf (in der Schweiz: Ctrl + AltGr + Del) üblicherweise die gleiche Wirkung hat und mit einer Hand möglich ist.
Das kann ich nicht selbstständig tun:
Ich kann kein Fleisch mit einem Messer schneiden, weil ich die beiden notwendigen Werkzeuge (Messer und Gabel) nicht gleichzeitig einsetzen kann. Allgemein verzichte ich auf die Verwendung von Messern, um kein Risiko einer Verletzung einzugehen.
Geschirr spülen
Ich habe eine andere Lösung gefunden, um schwierige Situationen zu vermeiden:
Ich habe mir Schuhe mit Klettverschlüssen gekauft, weil ich keine Schnürsenkel binden kann. Mir wird erst später bewusst, dass ich den Arm in einem bestimmten Winkelbereich einfach hängen lassen darf (was zumindest einigen Personen das binden der Schnürsenkel erlaubt). Für mich wäre das Binden der Schnürsenkel mit diesem Trick jedoch relativ schwierig gewesen.
Ich habe gar nicht erst versucht zu kochen. Ich nutze den sogenannten Mahlzeitendienst eines nahe gelegenen Altersheims, um mir warmes Mittagessen liefern zu lassen. Es ist akzeptiert, dass Personen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die ursprünglich für ältere Mitmenschen etabliert wurden. Selbstverständlich gibt es auch andere Essenslieferdienste, aber beim Mahlzeitendienst erhalte ich das Essen direkt auf den Esstisch geliefert.
Für die Körperpflege (waschen, duschen, Haare waschen) lasse ich mir von der ambulanten Pflege (Schweiz: Spitex = «spitalexterne Hilfe und Pflege») helfen. Rückblickend erachte ich das als eine gute Entscheidung. Möglicherweise hätte ich einen nahestehenden Verwandten dazu überreden können, aber das hätte den Verwandten unverhältnismässig viel Zeit gekostet und wird durch die Versicherungen üblicherweise nicht vergütet (zumindest in der Schweiz). Ausserdem haben die Pflegefachpersonen der ambulanten Pflege eine entsprechende Ausbildung und die notwendige Erfahrung. Das war sicherlich hilfreich, um die Anzahl der Konsultationen beim Hausarzt zu optimieren.
Für gelegentliche Arbeiten im Haushalt (Geschirr spülen, Altpapier bündeln, ...) lasse ich mir ein bis zwei Mal in der Woche von einem Verwandten helfen.
Physiotherapie während den ersten 6 Wochen nach der Operation
Ich hatte meinen ersten Termin bei der Physiotherapie bereits 5 Tage nach der Operation. Es war mehr Informationsaustausch als Therapie. Ich durfte erzählen was passiert war: Unfall, Operation, usw. Mir wurde erklärt, was die Angaben auf der «Verordnung zur Physiotherapie» überhaupt bedeuten. Es wurde kurz überprüft, wie gross die Beweglichkeit der Schulter momentan ist. Mir wurde bewusst, dass es noch ein weiter Weg sein würde.
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Hinweis: In der Physiotherapie muss das T-Shirt üblicherweise ausgezogen werden. Für den Physiotherapeut ist es wichtig, die Bewegungen der Muskeln, Sehnen und Knochen erkennen zu können (insbesondere Arm, Schulter und Schulterblatt).
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Hilfsmittel: Stange (etwa 80 cm lang), Gummiband (für Krafttraining), Hanteln (beziehungsweise kleine Wasserflaschen, 0.5 kg, …). Ebenfalls empfehlenswert: Weiche Tennisbälle für Krafttraining der Finger (andere Personen empfehlen dafür Knetmasse).
Tipp: Darauf achten, dass die Hand während den Übungen in einer möglichst natürlichen Position (nicht abgeknickt) ist. Ansonsten führt das unnötigerweise zu Schmerzen im Handgelenk (Handwurzel). Zusatzinformation: Es gibt gewisse Übungen, bei denen die Hand eigentlich nichts tun muss. Im Alltag nimmt man sich eigentlich vor, die Hand an eine bestimmte Position zu bewegen. Wenn das aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit von Arm oder Schulter nicht funktioniert, wird die Hand abknickt und somit eine hohe Kraft auf das Handgelenk ausgeübt. Man sollte sich stattdessen bewusst vornehmen, den Unterarm an eine bestimmte Position oder in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Somit kann das unnötige Abknicken des Handgelenks üblicherweise vermieden werden.
Besuche beim Hausarzt
5 Tage nach der Operation wurde eine Kontrolle der Operationswunde durchgeführt (guter Heilungsverlauf). Die Wunde wurde wieder mit einem riesigen Pflaster abgedeckt.
12 Tage nach der Operation wurden die Fäden der Operationswunde entfernt (gemäss Anweisungen in den Entlassungspapieren des Krankenhauses 12 bis 14 Tage nach der Operation). Die Fäden wurden von der Assistentin entfernt und der Arzt hat lediglich das Resultat und den Heilungsverlauf der Wunde kontrolliert. Die Wunde wurde wieder mit einem riesigen Pflaster abgedeckt.
Ich verlange eine Salbe für die Behandlung von «blauen Flecken» = Hämatom (auf Anraten der Pflegefachpersonen der Spitex (ambulanten Pflege)). Erst nachdem ich den Arzt explizit darauf aufmerksam mache, dass ein Grossteil der Rückseite meines Oberarms eine gruselige schwarz-violette Färbung aufweist, versteht er das Problem. Der «blaue Fleck» war an einer Stelle, die ich ohne Hilfsmittel nicht sehen konnte und die andere Personen üblicherweise auch nicht beachteten.
Nachdem sich der Arzt vergewissert hat, dass ich keinen Blutverdünner verwende, bekomme ich eine Salbe (Gel) mit dem Wirkstoff Heparin-Natrium zur mehrfachen täglichen Anwendung. Die blauen Flecken heilen zwar von selbst, aber mit der Anwendung der Salbe kann der Heilungsprozess beschleunigt werden. Die Verhärtungen im unteren Oberarm und oberen Unterarm sind noch länger spürbar, als die blauen Flecken sichtbar sind.
20 Tage nach der Operation wurde eine weitere Kontrolle der Operationswunde durchgeführt. Ab nun braucht die Wunde nicht mehr mit einem Pflaster abgedeckt zu werden. Ich verlange (auf Anraten der Pflegefachpersonen der Spitex (ambulanten Pflege)) eine sogenannte Narbensalbe, um eine bessere Heilung der Narbe zu begünstigen. Allerdings soll die Narbensalbe erst angewendet werden, wenn es keine Verkrustungen mehr an der Wunde hat.
Ausserdem lasse ich den Arzt eine Beule auf meinem rechten Unterschenkel begutachten. Diese Beule stammt vermutlich von der Stossstange des Autos, hat sich aber erst etwa nach einer Woche gezeigt. Der Arzt hat die Beule sorgsam abgetastet und nichts Beunruhigendes festgestellt. Ich soll einfach geduldig auf das Abheilen der Beule warten. Falls sich etwas an der Beule verschlechtern sollte, soll ich mich wieder melden. Die Beule heilt zwar, aber kann nach 2 Monaten immer noch ertastet werden.
Erster Kontrolltermin bei der Orthopädie (etwa 6 Wochen nach der Operation), Mitte Dezember 2023
Kurze Zusammenfassung: Es werden Röntgenbilder aus 2 unterschiedlichen Richtungen gemacht und der Fortschritt der Physiotherapie wird überprüft. Ich brauche die Desault-Weste nicht mehr zu tragen, aber ich erhalte eine Armschlinge. Neu darf ich den Arm bis zur Schmerzgrenze belasten. Ich bin noch zu 50% arbeitsunfähig. Ich erhalte eine neue «Verordnung zur Physiotherapie».
Ausführliche Version: Nach kurzer Wartezeit werden Röntgenbilder der Schulter aus 2 unterschiedlichen Richtungen gemacht. Nach erneutem kurzem Warten nimmt sich ein leitender Arzt der Orthopädie Zeit für mich. Er erkundigt sich nach meinem Befinden und überprüft den Vorschritt der Physiotherapie. Ich habe die Gelegenheit ein paar Fragen zu stellen:
Frage: Kann sich die Osteonekrose (Absterben des Knochens) auch noch später zeigen und wie würde ich das bemerken?
Antwort: Das Risiko für Osteonekrose ist zwar gering, kann sich aber auch erst nach zwei Jahren zeigen. Vermutlich würde man das Problem an unerwarteten Schmerzen erkennen. Es erfolgt sowieso noch eine Kontrolle etwa ein Jahr nach der Operation.
Frage: Verbleibt die Platte im Körper und was hat das für Konsequenzen bei Metalldetektoren (beispielsweise an Flughäfen)?
Antwort: Die Platte verbleibt üblicherweise im Körper, wenn es keine guten Gründe (z. B. Komplikationen) gibt, um die Platte zu entfernen. Die Platte wird üblicherweise von Metalldetektoren festgestellt. Ein Arzt kann zwar einen Implantationsausweis (auch: Implantatausweis, Implantatpass oder Prothesenpass) ausstellen, was jedoch kein staatlich anerkanntes Ausweisdokument ist und deshalb von den Sicherheitsbehörden vermutlich nicht anerkannt wird. Stattdessen wird man vermutlich jeweils die Operationsnarbe zeigen müssen.
Ab sofort darf ich den Arm wieder aktiv bewegen und bis zur Schmerzgrenze belasten. Ich soll aber vorerst (ambitioniertes) Gewichtheben unterlassen. Die Desault-Weste muss ich nicht mehr tragen (weder am Tag noch in der Nacht). Mir wird stattdessen ein Armtragegurt (Armschlinge, Fachjargon in der Schweiz: «Mitella») zur Verfügung gestellt (siehe https://www.youtube.com/watch?v=-eTdMAZSg-4 für eine Anleitung zum korrekten Anziehen der Armschlinge). Ich bin noch zu 50% arbeitsunfähig und kann somit am nächsten Tag wieder halbtags arbeiten gehen. Ich erhalte eine neue «Verordnung zur Physiotherapie».
Nach dem ersten Kontrolltermin (6 bis 12 Wochen nach der Operation)
Die Freude ist riesig, dass ich den Arm wieder aktiv bewegen darf. Aber schnell merke ich, dass die lange Ruhigstellung in der Desault-Weste auch Nachteile hat. Teilweise habe ich bereits Probleme den Arm gegen die Schwerkraft anzuheben. Insbesondere kann ich den Ellbogen nicht mehr ausreichend biegen, um mein Gesicht zu berühren (ich kann mit der linken Hand nicht essen oder trinken, ich kann keine Zahnseide verwenden, ...).
Was ich neu kann:
Ich kann mit dem Zehnfingersystem auf der Computer-Tastatur tippen. Allerdings habe ich zu Beginn ein wenig Mühe den Arm auf den Tisch zu heben.
Ich kann die Schnürsenkel meiner Schuhe binden.
Ich kann meine linke Hand gebrauchen um meinen rechten Arm zu waschen.
Was ich immer noch nicht kann (insbesondere weil ich den Ellbogen kaum beugen kann):
Ich kann die linke Hand noch nicht gebrauchen um zu essen oder zu trinken. Ich kann nicht einmal meine Nasenspitze berühren.
Ich habe Mühe einen Kopfhörer (Headset) aufzusetzen.
Mit der Zeit (und insbesondere wegen entsprechendem Training) kann ich den Ellbogen immer besser biegen. Der Fortschritt scheint nicht kontinuierlich, sondern teilweise schubweise zu erfolgen. Aber es dauert einige Wochen, bis ich den Ellbogen ausreichend stark biegen kann, damit ich mit der linken Hand essen und trinken kann.
Ein paar Tage vor dem 2. Kontrolltermin wird mein Arbeitspensum von 50 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Nachdem ich bisher 3 Mal pro Tag die Übungen der Physiotherapie machen konnte, wechsle ich nun auf 2 Mal täglich (vor der Arbeit am Morgen und am Abend noch der Arbeit).
Zweiter Kontrolltermin (etwa 12 Wochen nach der Operation), Ende Januar 2024
Dieses Mal werden 3 Röntgenbilder erstellt. Neu muss ich dazu den Arm seitlich abwinkeln und es wird eine Aufnahme von oben gemacht.
Der Knochenbruch ist noch nicht vollständig verheilt. Aber das ist nicht beunruhigend.
Die Beweglichkeit meines linken Arms wird beurteilt. Wie gut bzw. wie weit kann ich die einzelnen Gliedmasse am Arm bewegen? Habe ich auch ausreichend Kraft für die verschiedenen Bewegungen?
Es ist für den Arzt nicht überraschend, dass einige Bewegungen noch eingeschränkt sind. Es kann durchaus bei zu eine Jahr dauern, bis ich die volle Bewegungsfreiheit wieder erlangt habe.
Es wird festgestellt, dass in der Physiotherapie bisher noch nicht geübt wurde mit dem Arm an den Rücken zu fassen.
Ich frage, ob ich wieder Fahrrad fahren darf. Es spricht nichts dagegen, aber ich darf nicht stürzen.
Nach dem 2. Kontrolltermin (3 bis 5 Monate nach der Operation)
Kurze Zusammenfassung: Ich beginne wieder Fahrrad zu fahren.
Ausführliche Version: Weil mir der Facharzt der Orthopädie das Fahrrad fahren erlaubt hat, nutzte ich die nächste Gelegenheit dazu. Glücklicherweise ist es am darauf folgenden Samstag sonnig und relativ warm. Zu Beginn habe ich grossen Respekt vor dem Fahrrad fahren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich ausreichend Kraft im Arm habe, um den Fahrradlenker sicher halten zu können. Aber eigentlich habe ich Muskel-Aufbautraining gemacht und der Arzt hat die Kraft auch mit einfachen Mitteln überprüft. Somit bin ich einfach mal mutig und wage einen Versuch. Ich fahre auf der Quartierstrasse etwa 100 Meter und danach wieder zurück. Keine böse Überraschung. Offenbar habe ich innerhalb der 3 Monate Fahrrad fahren nicht verlernt und mein linker Arm ist kräftig genug. Die grösste Herausforderung ist dabei, den Fahrradlenker alleine mit der linken Hand zu halten, wenn man Handzeichen geben muss um nach rechts abzubiegen. Ich beschliesse eine kleine Trainingsrunde (etwas mehr als 15 km) zu absolvieren. Dabei nehme ich mir vor, mich zu schonen. Bei Steigungen fahre ich nicht, sondern schiebe das Fahrrad. Ausserdem muss ich ab und zu kurze Pausen einlegen, weil es gelegentlich ein wenig im Oberarm zwickt (vermutlich im Piceps). Ich benötige rund 1.5 Stunden für die kleine Trainingsrunde. Das ist eher das Gegenteil einer tollen sportlichen Leistung. Ich bin aber wirklich froh, dass das Fahrrad fahren bereits wieder so gut geklappt hat.
Physiotherapie:
Mitte März 2024 wird mir die Möglichkeit gegeben bei der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) teilzunehmen. Man kann sich das als Fitnessstudio (Gym, «Muckibude») für beeinträchtigte Personen vorstellen (als Ergänzung zur Physiotherapie). Die Einführung erfolgt durch die Physiotherapeutin. Obwohl ich über 45 Jahre alt bin, bin ich oftmals die jüngste Person. Anstelle meine Physiotherapie-Übungen am Morgen zuhause zu machen, gehe ich gelegentlich in die Medizinische Trainingstherapie. Der Fokus liegt klar beim Aufbau der Arm- und Schultermuskulatur.
Dritter Kontrolltermin (etwa 5 Monate nach der Operation), Ende März 2024
Wiederum werden Röntgenaufnahmen aus drei verschiedenen Richtungen gemacht. Auf den Röntgenbildern sind keine Anzeichen von Osteonekrose (Absterben von Knochen) zu erkennen.
Ich bringe meine Besorgnis zum Ausdruck, dass der Fortschritt bei der Beweglichkeit relativ gering ist. Mir wird jedoch versichert, dass das im normalem Ausmass ist. Die Fraktur war schwerwiegend und die Wiederherstellung der vollen Beweglichkeit kann tatsächlich bis zu einem Jahr dauern.
Ich werde ermahnt, die Übungen der Physiotherapie weiterhin gewissenhaft zu machen. Es wird eine 4. «Verordnung zur Physiotherapie» ausgestellt.
Eher zufällig spreche ich an, dass ich als Fernziel wieder schwimmen möchte. Mir wird empfohlen, damit nicht länger zu warten und möglichst bald wieder mit schwimmen zu beginnen.
Zitat von Dr. XaV am 1. Juni 2024, 17:52 Uhrwow, super Bericht!!! Mega ausführlich. Top.
Bin mir sicher der super Bericht wird vielen in einer ähnlichen Situation eine sehr gute Orientierung sein.
Lass Dich auf keinen Fall entmutigen von einer (vermeintlich) langsamen Verbesserung. Bin mir sicher, wenn Du weiter so versiert deine Physio/Mukkibude etc umsetzt, wirst Du dein Langzeitziel erreichen! Leider können Verbesserungen bzw. bis man wieder auf einem ähnlichen Vorniveau ist wie vor dem Bruch viel Zeit in Anspruch nehmen. Bleib am Ball!
wow, super Bericht!!! Mega ausführlich. Top.
Bin mir sicher der super Bericht wird vielen in einer ähnlichen Situation eine sehr gute Orientierung sein.
Lass Dich auf keinen Fall entmutigen von einer (vermeintlich) langsamen Verbesserung. Bin mir sicher, wenn Du weiter so versiert deine Physio/Mukkibude etc umsetzt, wirst Du dein Langzeitziel erreichen! Leider können Verbesserungen bzw. bis man wieder auf einem ähnlichen Vorniveau ist wie vor dem Bruch viel Zeit in Anspruch nehmen. Bleib am Ball!
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