Kann ich den Heilungsprozess unterstützen und wenn Ja, wie?​

Person geht Sonnenuntergang entgegen

Ein Knochen heilt leider nicht über Nacht. Bis der Knochen wieder so ist wie vorher, vergehen meist mindestens 12 Wochen. Dennoch kann man selbst viel zu einer möglichst raschen und unkomplizierten Regeneration beitragen! Nach der Behandlung im Krankenhaus bzw. bei dem*der Facharzt*ärztin, sollte man sich vor allem an folgende Grundsätze halten.

Bewegung und Kreislauf:

  • Ein Armbruch ist kein Beinbruch! Gehe regelmäßig spazieren und halte deinen Kreislauf so in Schwung. Ein gesunder Blutkreislauf unterstützt den Heilungsverlauf.
  • Schone den Bruch selbst: Bewegung und Bewegen bei Brüchen ist ein zweischneidiges Thema. Damit eine Fraktur gut heilen kann, benötigt der Knochen bzw. die Knochen an der gebrochenen Stelle Ruhe und Stabilität. Ruhe und Nicht-Benutzung ist aber gleichzeitig ein Signal an Knochen und Muskeln Substanz abzubauen. Dadurch kann es zu Muskelschwund und Gelenkversteifungen kommen. Wann der Arm in welcher Form bewegt und belastet werden darf, ist individuell abhängig vom Bruch. Prinzipiell gemeinsam ist bei den Behandlungen, dass Gelenke und Muskeln, die nicht direkt an der Fraktur beteiligt sind, früh bewegt und benutzt werden sollten, um Muskelschwund und Gelenkversteifungen vorzubeugen. Halte dich beim Punkt Bewegung unbedingt an die Empfehlungen deiner*es Ärztin*arztes und Physiotherapeuten*in! Gehe unbedingt regelmäßig zur Reha bzw. Physiotherapie.
  • Steigere die Belastung nicht überstürzt, sondern langsam und stetig: Ist die Fraktur stabil und ausgeheilt (z.B. nach 12 Wochen) kann die Belastung wieder Stück für Stück bis auf die Maximalbelastung gesteigert werden. Falsch wäre es, den Knochen auch nach Abschluss der Heilung dauerhaft zu schonen, z.B. weil man Sorge hat, dass er dann wieder bricht. Grund ist das sogenannte Wolff’sche Gesetz: Das (nachgewiesene) Gesetz besagt, dass Knochen sich besser aufbaut und an Knochendichte und Festigkeit zunimmt, wenn er belastet wird.

Schmerzen:

Viele haben starke Vorbehalte gegen die Einnahme von Schmerzmitteln. So sollte im normalen Alltag nicht unbedarft und ohne Beratung Schmerzmittel eingenommen werden. Im Falle einer schweren Verletzung wie einem Armbruch ist es allerdings sehr wichtig, Schmerzen mit Schmerzmitteln vorzubeugen bzw. zu behandeln. Dadurch wird verhindert, dass sich ein sogenanntes „Schmerzgedächtnis“ bilden kann. Ein Schmerzgedächtnis kann bei andauernden, starken Schmerzen entstehen und zu einer übersteigerten und verlängerten Schmerzwahrnehmung führen. Dies sollte durch die korrekte und gezielte Einnahme von Schmerzmitteln verhindert werden. Wichtig bei der Einnahme der Medikamente ist:

  • sich genau an die verordnete (Schmerz)Medikation zu halten
  • bei anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen oder Gefühlsstörungen sofort zum Arzt zu gehen bzw. diesen davon in Kenntnis setzen

Schlafen und Ruhe:

  • Versuche ausreichend zu schlafen, da im Schlaf kann der Heilungsprozess besonders gut ablaufen kann.
  • Der Arm kann nachts insbesondere in den ersten Tagen auf ein bequemes Kissen gelagert werden. Das ist nicht nur angenehm, sondern unterstützt auch die Reduktion der Schwellung.
  • Achte auch im Alltag darauf, deinem Arm ausreichend Ruhe zu gönnen und vermeide übermäßige Bewegung des gebrochenen Arms bzw. der Hand.

Gesundheit und Ernährung:

  • Versuche auf Rauchen so gut es geht zu verzichten. Rauchen stört die Durchblutung und verzögert dadurch den Heilungsverlauf. Außerdem können durch das Rauchen Entzündungsvorgänge angeregt werden, die dem Heilungsverlauf im Wege stehen. Bist Du Raucher, versuche daher den Zigarettenkonsum so gut es geht einzuschränken.
  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung. Für die Heilungsprozesse und Umbauvorgänge am Knochen werden viele Nährstoffe bzw. „Baumaterial“ benötigt. Achte daher besonders in dieser Zeit auf eine ausgewogene Ernährung. Besonders grünes Gemüse (Spinat, Kohl, Bohnen), Obst und gesunde Öle (z.B. aus Fisch oder Leinöl) sollte auf dem Speiseplan stehen. Milch, Joghurt und Käse sind gut als Calcium- und Vitamin D-Boost geeignet.

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